Erweiterter Kartellblick auf die Agrarbranche

Landwirtschaft

Kartellamt wieder bei Agrargenossenschaften vorstellig

Schon vor einem Jahr bekamen Agrargenossenschaften wie die BayWa Besuch vom Bundeskartellamt [1]. Damals waren die Kartellwächter unterwegs, weil der Verdacht besteht, zu Ungunsten der Landwirte Preise bei Pflanzenschutzmitteln abgesprochen zu haben.

In der vergangenen Woche durchsuchten die Bonner den bundesweiten Agrarhandel erneut. Diesmal wegen möglicher Preisabsprachen bei Landmaschinen und Ersatzteilen. Eine Durchsuchung bedeutet nicht, dass ein Kartellverstoß vorliegt – aber das ausgerechnet bei den Genossenschaften, die im „Besitz“ der Landwirte sein sollten, ein Verdacht besteht, den Wettbewerb zu Ungunsten der Landwirte verzerrt zu haben, ist nicht nur angesichts der aktuellen Preiskrise höchst bedenklich. Die Bauern leiden nicht nur unter sinkenden Erzeuger-, sondern auch unter steigenden Inputpreisen, wie Pflanzenschutzmittel oder Landtechnik.

Die Agraropposition hat die Genossenschaften sogleich nur noch als „sogenannten Marktpartner“ für die Bauern bezeichnet und das BayWa-Aufsichtsratsmitglied Joachim Rukwied aufgefordert, in seiner Rolle als Bauernpräsident, die Lage klar zu stellen.

Lesestoff:

[1] Kartellamt besucht Agrar-Unternehmen

Roland Krieg

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