EU-Agrarrat in Brüssel

Landwirtschaft

EU-Agrarrat in Brüssel

Schwarzes Meer

Die Fanggründe im Schwarzen Meer werden lediglich von den EU-Mitgliedern Bulgarien und Rumänien genutzt. Dafür aber mit zahleichen Nicht-EU-Ländern: Georgien, Russland, der Türkei und der Ukraine geteilt. Es gibt keine Übereinkunft über einer maximalen Fangmenge im Rahmen einer nachhaltigen Fischerei im Schwarzen Meer. Seit 2008 allerdings setzt die EU Fangmengen für Steinbutt und Sprotte fest. Die sind 2016 mit 86,4 und 11.475 Tonnen gleich hoch wie im Vorjahr. Für den Dornhai wurden keine Fangmengen, wie von der Kommission vorgeschlagen, festgelegt. Dieser Fisch hat es auch nötig, denn seit 1989 ist die Fangmenge von 6.000 auf 80 Tonnen im Jahr 2013 zurück gegangen. Wissenschaftlich ist die General Fisheries Commission for the Mediterrane (GFCM) zuständig. Diese hatte im Mai in Mailand eine Obergrenze für den Dornhai eingefordert. Der Rat hat sich daran gehalten.

Bioökonomie

Im Oktober wurde die Studie „Sustainable Agriculture, forestry and fisheries in the bio-economy – A challenge for Europe“ vorgestellt. Auf der EXPO in Mailand wurde eine langfristige Strategie bis 2015 für Forschung und Entwicklung ausgearbeitet. Die Ergebnisse des Workshops werden vom 26. bis zum 28. Januar auf einer Bio-Ökonomie-Konferenz in Brüssel vorgestellt. Fünf Kerngebiete wurden avisiert: Ressourcenmanagement, gesunde Tiere und Pflanzen, ökologischer Ansatz von Farm und Landschaft, neue ländliche Entwicklungsmöglichkeiten und Stärkung der Menschen im ländlichen Raum.

Schulmilch und Schulobstprogramm

Beide Programme sind beliebt und eine Zusammenfassung macht Sinn. Doch im Detail findet der Rat keine Einigung. Mit der Kommission hat er zwar einen Kompromiss gefunden, aber auf der Liste der unterstützenden Produkte stehen auch verarbeitete Waren, sagen die Kritiker. Noch immer keine Lösung in Sicht gibt es um den Artikel 43 (2) der Arbeitsweise der EU [1]. Auf der anderen Seite können die Programme der Marktstabilität dienen. Am Montag hat sich der Agrarrat nicht einigen können, die Länder werden sich die Zusammenlegung noch einmal anschauen und der Sonderausschuss für Agrarpolitik will einen Text für alle vorbereiten.

Schweinemarkt

Die Agrarpreise sind derzeit überall im Tiefflug. Polen hat dennoch einen Bericht eingebracht, nach dem die Schweinehalter mehr Unterstützung erhalten sollen. Innerhalb der letzten vier Wochen fiel der europäische Schweinepreis um sechs Prozent, in Polen jedoch um 13 Prozent. Seit 2011 waren die Preise noch nie so niedrig und die Betriebe erleiden große Verluste. Die private Lagerhaltung reiche für eine Marktstabilisierung nicht aus, weil bei der späteren Auslagerung das Fleisch wieder auf den Markt kommt und den Preisdruck nur nach hinten verschiebt. Polen hat eine Rückkehr zur Exportunterstützung von Schweinefleisch vorgeschlagen. Zumindest hat die Kommission Verhandlungen mit Drittstaaten angekündigt, Schweinefleisch besser zu vermarkten.

Blauflossen-Thun

Die EU wird der Commission on the Convention for the Conservation of Southern Bluefin Tuna (CCSBT) beitreten. Seit 2006 ist die EU ein kooperatives Nicht-Mitglied der CCSBT. Die volle Mitgliedschaft wird seit 2013 beantragt. Das CCSBT kümmert sich um eine nachhaltige Bewirtschaftung des wertvollen Speisefisches [2].

Lesestoff:

[1] EU sucht Rechtsgrundlage für Schulmilch und Schulobst

[2] Blauflossen Thun im Mittelmeer / www.ccsbt.org

Roland Krieg, VLE

Zurück