EU-Agrarrat zur Fischerei
Landwirtschaft
Agrarrat in Luxemburg
Am Dienstag hatte der EU-Agrarrat in Luxemburg nur ein Thema: Die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP). Zwei Themen standen auf der Agenda: Basisregeln für die Nachhaltigkeit der Fischerei und die Organisation des Marktes für die Fischerei und Aquakultur. Diskutiert wurde auch über die Neuausrichtung des Fischereifonds EMFF.
Nachhaltigkeit
Für dieses Ziel sollen alle Bestände durch mehrjährige Bewirtschaftungspläne und Management auf eine Größe gebracht werden, die einen dauerhaften Maximalen Fang erlauben. Die letzten Bestände sollen im Jahr 2020 entsprechend bewirtschaftet werden. Beifang soll demnach vermieden werden. Ein endgültiges Verbot gibt es noch nicht. Um die Flottenkapazitäten auf die Größe der Fischbestände anzupassen wollen Fischereirechte handelbar werden. Derzeit wird die Handelbarkeit auf freiwillige Grundlage gestellt. Letztlich sollen die Regionen selbst mehr Gehör finden, um ihre regionalen Besonderheiten zu beachten. Das „Mikro-Management“ der EU soll in diesem Bereich aufhören.
Markt
Hier soll die Fischerei wettbewerbsfähiger aufgestellt werden. Dazu sollen alle gehandelten Produkte innerhalb der EU jederzeit auf jedem Markt verfügbar gemacht werden können. Die derzeit über den Fischereifonds mögliche Lagerhilfe soll jedoch auslaufen. Für die EU gehört aber auch eine verbesserte Verbraucherkennzeichnung für Fische und Produkte aus der Aquakultur dazu. Der Agrarrat favorisiert ein eigenes EU-Nachhaltigkeitslabel.
Dänischer Kompromiss
Die Vorlage wird dem Europäischen Parlament vorgelegt
und wurde unter der dänischen Ratspräsidentschaft noch erweitert. Bundeslandwirtschaftsministerin
Ilse Aigner begrüßte den Kompromiss, der die EU-Fangflotten vor Afrikas Küste
den gleichen Regeln unterwerfen will, wie in heimischen Gewässern. Denkbar sei
auch, dass die EU und andere Fischereiflotten nur das fischen dürften, was die
lokalen Fischer nicht selbst nutzen könnten.
Der europäische Fischereifonds EMFF wird sich an den
Haushaltsvorschlägen für den Finanzrahmen bis 2020. Einigung gab es darüber,
dass der Fonds dann auch für die Aquakultur zur Verfügung steht.
Lesestoff:
Kürzungen im EMFF stoppen Pilotprojekte in MV
Reform der Fischereipolitik und Stellungnahme des
Umweltrates
roRo