EU-Fischerei stößt an ihre Grenzen

Landwirtschaft

Sorgenkind Ostsee

Der von der Gemeinschaftsforschung (JRC) veröffentlichte Fischereibericht für die EU weist für 2019 eine Profitabilität aus, die auch 2020 trotz Pandemie gehalten werden konnte, aber durch steigende Energiekosten 2021 die Margen gefährdet. Wenn am Ende über alle Fischarten und Fischereigebiete hinweg ein Gewinn übrig bleibt, sei das ein Erfolg der Gemeinsamen Fischereipolitik für nachhaltigen Fischfang.

2019 haben die europäischen Fischer Fisch im Wert von 6,3 Milliarden Euro angelandet. Für den Nettogewinn sind 597 Millionen Euro übrig geblieben. Das sei auf die hohen Preise für Fisch und Verbesserung bei einigen Fischbeständen zurückzuführen.

Der tiefe Blick in den 500-Seiten-Bericht weist die Ostsee als Sorgenkind der europäischen Fischerei aus [1]. Seit 2008 geht die Fangmenge aus der gesamten Ostsee zurück. Bis auf Schweden verkleinert sich bei allen anderen Anrainern die Fischereiflotte für die Ostsee. Der Ertrag der Ostseefischflotte ging 2019 gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent auf 224 Millionen Euro zurück.

Die Zahl der Fischereifahrzeuge sinkt seit 2008 ebenfalls und umfasst heute nur noch 5.100 Schiffe, von denen jedes Vierte seinen Heimathafen in Finnland hat. Die haben nach Polen (15.000) mit 11.700 Bruttoregistertonnen auch die größte Kapazität. In Lettland und Polen gab es 2019 schon Ausstiegsprogramme für Ostseefischer.

Lesestoff:

[1] Kein Fisch – kein Verband: https://herd-und-hof.de/handel-/kein-fisch-keine-fischer-kein-verband.html

Roland Krieg

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