EU-Parlament will Glyphosat-Ende bis 2020

Landwirtschaft

Europaparlament

Der EU-Umweltausschuss hat am Donnerstag für ein generelles Ende des Wirkstoffs Glyphosat am 15. Dezember 2020 mit 39 zu neun Stimmen bei zehn Enthaltungen votiert. Nur wenige Tage nach der öffentlichen Anhörung im Europaparlament [1] hat der federführende Ausschuss in Brüssel ein Verbot vorgelegt, das sieben Jahre unter dem Kommissionsvorschlag liegt. Zuletzt sprach sich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ebenfalls von einer Zulassung für nur noch zwei bis drei Jahre aus.

Die Entscheidung fiel weniger im Wirrwarr der verschiedenen Studien, als mehr auf der Basis der so genannten Monsanto-Papers. Die amerikanische Umweltexpertin Carey Gillam hatte umfangreich die interne Kommunikation und Versuche der politischen Einflussnahme des Konzerns dokumentiert.

Um künftig diese Hintertürpraktiken zu unterbinden, sollte es eine Reform der Zulassungspraxis in der EU geben. Die Parlamentarier schlagen vor, dass künftig nur noch veröffentlichte Papiere für die Risikobewertung zugelassen werden dürfen. Außerdem sollen EU-Behörden mit der Kompetenz ausgestattet werden, unabhängige externe Agenturen beauftragen zu dürfen.

Das gesamte Parlament wird am 24. Oktober über die Entschließung abstimmen. Der Agrarrat soll am Tag danach folgen.

Lesestoff:

[1] Glyphosat vor dem EU-Parlament: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/glyphosat-debatte-der-angst.html

roRo

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