EU plant Verordnung über invasive Arten
Landwirtschaft
Schutz der Biodiversität vor invasiven Arten
Aktuell tagen in Berlin Wissenschaftler zur Bekämpfung der Ambrosia [1]. Die Engländer fürchten den Harlekin, der ihnen ihre Blattlausjäger dezimiert [2]. Das sind nur zwei von rund 12.000 Arten, die in Europa „gebietsfremd“ sind. 15 Prozent davon gelten als invasiv mit steigender Tendenz.
Daraus resultieren vor allem drei Probleme:
Wirtschaftlich verursachen sie Schäden in Höhe von mindestens 12 Milliarden Euro durch Gefährdung der menschlichen Gesundheit, durch Schäden an der Infrastruktur und durch Ertragseinbußen in der Landwirtschaft
Ökologisch bringen sie das Ökosystem aus der Balance und können andere Arten zum Aussterben bringen.
Auch politisch sorgen die invasiven Arten für Unruhe. Mitgliedsstaaten der EU wenden erhebliche Mittel zur Bekämpfung auf, aber manche Anstrengungen laufen ins Leere, wenn die Maßnahen an der Landesgrenze halt machen. So wird die Bekämpfung des Herkuleskrauts in Belgien durch Neueinschleppung aus Frankreich zunichte gemacht.
Jetzt hat die EU eine Vorlage eingereicht, die invasive Arten nach einer Verordnung zu bekämpfen. EU-Umweltkommissar Janez Potocnik: „Die Bekämpfung invasiver gebietsfremder Arten ist ein besonders gutes Beispiel dadurch, wodurch Europa die Zusammenarbeit verbessert.“ Die Rechtsvorschläge sollen die Biodiversität schützen und die Wirksamkeit von Bekämpfungsmaßnahmen erhöhen.
Im Mittelpunkt soll eine Liste der invasiven Arten stehen, die zusammen mit den Mitgliedsländern erarbeitet wird. Dabei soll es auch ein Verbot für Arten möglich sein, so dass deren Einfuhr, Erwerb, Verwendung, Freisetzung und Verkauf nicht mehr möglich ist.
Im Rahmen der Prävention sollen die Mitgliedsstaaten Kontrollen gegen absichtliche Einführung umsetzen. Es müssen aber auch Maßnahmen gegen die unbeabsichtigte Einfuhr, wie beispielsweise in Containern, durchgeführt werden.
Droht eine invasive Art sich in der EU zu etablieren, dann muss das feststellende Mitgliedsland Maßnahmen zur Tilgung ergreifen.
Ist eine invasive Art bereits flächendeckend vorhanden, müssen die Schäden auf ein Minimum reduziert werden.
Mit diesen drei Prinzipien erhofft sich die Kommission eine harmonisierte Vorgehensweise gegen Harlekine und Ambrosia.
Rat und Parlament prüfen derzeit die Vorschläge.
Lesestoff:
Die Regelungen werden mit dem Informationsnetz „European Alien Species Informaton Network gekoppelt: http://easin.jrc.ec.europa.eu
Daneben gibt es eine Projekt, dass Forschung über invasive Arten bereit hält: Delivering Alien Invasive Species Inventories for Europe (DAISIE): www.europe-aliens.org
„Ambrosia in Deutschland – lässt sich die Invasion aufhalten?”
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roRo