EU-Plattform für Tierwohl eröffnet

Landwirtschaft

EU geht beim Thema Tierschutz in die Offensive

EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis hat am Dienstag in Brüssel die Auftaktsitzung der neuen EU-Plattform für Tierschutz geleitet. In dem zwei Mal im Jahr tagenden Gremium können sich Umwelt- und Tierschutzorganisationen, Verbände, Politik und Wissenschaft über eine gemeinsame Vorgehensweise zur Verbesserung des Tierschutzes in der EU austauschen. Vor allem sollen die Vertreter Informationen und Erfahrungen austauschen. Zum einen soll damit der Tierschutz zwischen den Mitgliedsländern harmonisiert werden, zum anderen kann die EU international Standards vorgeben.  

Der Tierschutz in der EU hat eine lange Geschichte und begann mit der Richtlinie 74/577/EWG aus dem November 1974 zur Frage der Betäubung von Tieren zur Schlachtung. Bis heute hat sich der Themenkomplex bis hin zu Haltungsvorschriften für Legehennen, Masthühnern, Schweinen und Kälber weiter entwickelt. Einige Vorschriften, wie zu Wildtieren bleiben allein in der Obhut der Mitgliedsländer.

Neue Vorschriften aus Brüssel sind derzeit nicht zu erwarten. Defizite in der Umsetzung sollen zuerst bearbeitet werden. Arbeitspapiere für nicht legislative Maßnahmen können aus der Umsetzung der Nutztierstrategie aus dem Jahr 2012 erfolgen. Dazu gehört die künftige Benennung von EU-Referenzzentren für den Tierschutz.

Die neue Plattform will allerdings sicher stellen, dass die EU-Ziele zeitnah und rechtssicher umgesetzt werden. Dazu können Nachbarländern ihre Erfahrungen über die Plattform austauschen. Tätig werden könnte die Plattform auch in den Bereichen, wo keine Vorschriften existieren. Dazu gehören beispielsweise die schrittweise Abschaffung der betäubungslosen Ferkelkastration oder die Tierkennzeichnung.

Die Plattform besteht aus 75 Mitgliedern, von denen 40 nach einem Aufruf durch die Generaldirektion Gesundheit ernannt wurden. Die anderen 35 Mitglieder stammen aus den EU-Mitgliedsstaaten plus der drei EWR-Länder Island, Liechtenstein und Norwegen. Die Schweiz bekommt einen Beobachterstatus.

Lesestoff:

Aufgaben, Dokumente und die Mitgliederliste finden Sie auf https://ec.europa.eu/food/animals/welfare/eu-platform-animal-welfare_en

roRo

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