EU: Rindfleisch und Ostsee-Fisch

Landwirtschaft

Rindfleisch in die USA, 2016 mehr nachhaltiger Fischfang

Am Mittwoch hat die EU gleich zwei Meldungen bereit gehalten, die zumindest regional Freude bereitet.

Fleisch aus Litauen in die USA

1998 haben die USA wegen der BSE-Krise den Markt für europäisches Rindfleisch dicht gemacht. Diesen Januar durfte Irland als erstes EU-Land wieder Rindfleisch-Lieferungen über den Atlantik versenden [1]. Jetzt darf auch Litauen den Rindfleischhandel aufnehmen. Aber auch für Fleisch vom Schwein,. Schaf und Ziege. Das Trio Vytenis Andriukaitis (EU-Kommissar für Gesundheit), Cecilia Malmström (Handel) und Phil Hogan (Agrar) sehen darin einen weiteren Erfolg technischer Gespräche mit den USA, Handelsbarrieren abzubauen. Das Signal komme außerdem zu einem Zeitpunkt, wo neue Absatzmärkte händeringend gesucht werden, um die Preise aus dem Keller zu bekommen.

Litauen hat den Antrag für Fleischlieferungen bereits 2004 gestellt. Den Lieferwunsch von Eiern hat das Land 2012 zurückgezogen. Dann ging alles sehr schnell. US-Inspektoren haben das litauische Kontrollsystem auf Kohärenz mit dem amerikanischen System überprüft und für gut befunden.

Mehr nachhaltiger Fischfang in der Ostsee

Mit der neuen Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) hat die EU den höchstmöglichen Dauerertrag definiert, der möglich ist, ohne den Bestand eines Fischbestandes zu gefährden (Maximum Sustainable Yield, MYS). Bei der Festsetzung neuer Fangquoten für die Ostsee wurde erstmals die Scholle mit einer MSY-Quote determiniert. Damit sind sieben von zehn Fischarten mit nachhaltigen Fangquoten belegt. So viele hat es in der Ostsee noch nie gegeben, teilte die Kommission am Mittwoch mit.

Um das Ziel der Nachhaltigkeit zu erreichen, werden jedoch die Quoten wieder gesenkt. Über alle Fischarten hinweg um 15 Prozent auf insgesamt 565.692 Tonnen. Nur bei Lachs, der in Stückzahlen und nicht in Tonnage angegeben wird, darf mit einem Plus von sechs Prozent auf 115.874 Stück mehr gefangen werden. Im Oktober wird der Agrarrat die Quoten bestätigen. Dann gelten sie ab dem 01. Januar 2016.

Hering: Hering aus der westlichen und mittleren Ostsee kann um neun Prozent (insgesamt 177.505 Tonnen) mehr gefangen werden. Aus dem Bottnischen Meerbusen hingegen wird die Quote um 35 Prozent im Golf von Riga um 21 Prozent gesenkt.

Dorsch: Erholt hat sich der Bestand nur in der östlichen Ostsee. Dort steigt die Quote um 20 Prozent auf 41.143 Tonnen. In der westlichen Ostsee gilt der Dorsch als überfischt. Quote: Null.

Sprotte: Der internationale Rat für Meeresforschung hat die Mortalitätsrate bei der Sprotte neu bewertet und schlägt eine Senkung der Quote von 14 Prozent auf 184.336 Tonnen vor.

Ein deutliches Plus gibt es bei der Scholle. Die Quoten aus den letzten Jahren wurden konservativ festgelegt und der Bestand in diesem Jahr besser abgeschätzt. Die Scholle darf mit einem Quotenplus von 18 Prozent ( jetzt 4.034 Tonnen) gefischt werden.

Lesestoff:

[1] Transatlantischer Rindfleischmarkt normalisiert sich

Fangquoten nach Seegebiet: http://ec.europa.eu/fisheries/cfp/fishing_rules/tacs/index_de.htm

roRo

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