EU-Tierschutzstrategie: Kein EU-Tierschutzlabel

Landwirtschaft

EU-Tierschutzstrategie 2012 bis 2015

Am Mittwoch hat die EU-Kommission eine neue auf vier Jahre angelegte Strategie verabschiedet, den Tierschutz in der EU zu verbessern. John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, nimmt die aktuelle Situation um die Legehennenkäfige, die in einigen Mitgliedsländern auch nach 12 Jahren Umstellungszeit bis Anfang 2012 immer noch vorhanden sind, zum Anlass, auf die Dringlichkeit von Verbesserungen hinzuweisen. Anstrengungen in den Ländern seien zwar vorhanden, aber es müssen Lösungen geschaffen werden, die nachhaltigere Ergebnisse hervorbringen, erläuterte Dalli. Der Kommissar wird heute auch auf der Grünen Woche in Berlin erwartet.
Der aufgestellte Rechtsrahmen soll die Spannungen zwischen Tierschutzerfordernissen und wirtschaftlichen Anforderungen verringern. Dennoch müssten Tierschutzmaßnahmen kostenwirksam sein.

Harmonisierung

Grundsätzlich geht es bei der Tierschutzstrategie um eine Harmonisierung zwischen den EU-Ländern. Die bisherigen Tierschutzvorschriften seien zwar häufig detailliert und sektorspezifisch, jedoch nicht flächendeckend wirksam. Das heißt, die Mitgliedsländer haben Spielraum für die Umsetzung, wodurch es zu uneinheitlichen Anwendungen der Vorschriften kommt und daher zu Wettbewerbsverzerrungen.
Die Kommission bemängelt auch, „dass viele am Umgang mit Tieren beteiligte Personen nicht genug über Tierschutz wissen“.
Die Strategie zur Verbesserung des Tierschutzes umfasst einen Vorschlag für ein umfassendes Tierschutzrecht und eine Intensivierung der derzeitigen Maßnahmen. Zweitens sollen die bisherigen Instrumente zur Förderung der Einhaltung von Tierschutzmaßnahmen verbessert werden.

Details

Im Wesentlichen geht es bei der Strategie um einen verbindlichen Rechtsrahmen. Darin eingebettet werde aber eine Liste bis zum Jahr 2015 abgearbeitet, die graduelle Verbesserungen erzielen sollen. So soll noch in diesem Jahr eine Umsetzung zur Gruppenhaltung im Sauenbereich erstellen. Im Jahr 2013 sollen Richtlinien für den Schutz von Schweinen erstellt werden. In den beiden nächsten Jahren werden Studien beendet sein, die sich bei Aquakulturfischen um die Themen Transport und Schlachtung kümmern. Dann soll es im Jahr 2014 eine verbindlichen Rechtsrahmen für das Tierwohl geben.
Lediglich für Eier gibt e seine verpflichtende Kennzeichnung in der EU. Die Kommission weist ausdrücklich darauf hin, dass keine weiteren verpflichtenden Tierkennzeichnungen geplant sind. Die Tierschutzstrategie will jedoch ein Instrument entwickeln, dass Verbraucher und Handel über tierfreundliche Produkte informiert. Ohne sie mit einem zusätzlichen Label mit Informationen zu überfordern.

roRo

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