EU-Umweltausschuss wertet Wald auf
Landwirtschaft
Holzeinschlag nur gegen Aufforstung

Mit großer Mehrheit von 53 zu neun Stimmen hat der Umweltausschuss des Europaparlaments am Dienstag den Wald aufgewertet. Mitgliedsländer müssen Holzeinschlag mit Aufforstung kompensieren. Ein Ausgleich für den Verlust des Waldes als Kohlenstoffsenke können auch Verbesserungen des Ackerlandes und Grünlandes angerechnet werden. Um das Pariser Klimaabkommen und die langfristigen Klimaziele der EU zu erfüllen, sollten die Länder ab 2030 mehr Kohlendioxid sequestrieren als frei setzen. Dabei können Quoten aus Senken wie auf einem Sparkonto über einen Fünf-Jahres-Zeitraum verteilt werden. Als Anreiz Holz vermehrt als Baustoff oder Möbel zu nutzen, darf das darin gespeicherte Kohlendioxid aus der Wachstumsphase des Holzes als sequestriertes Kohlenstoff verrechnet werden. Die Länder berichten jährlich über ihre Fortschritte.
„Land- und Forstwirtschaft haben einen großen Einfluss auf die Klimabilanz und noch immer ein großes Potenzial auszuschöpfen“, sagte der deutsche Christdemokrat Norbert Lins nach der Entscheidung. Es geht um die Balance zwischen Emissionen und Senken. „Wald soll nicht in ein Glashaus gesetzt werden.“ Wälder müssen bewirtschaftet werden; und das nachhaltig.
Der Entwurf wird im September im Plenum abgestimmt, bevor die Verhandlungen mt dem Ministerrat beginnen.
roRo