Europa im Fütterungsdilemma

Landwirtschaft

Tiermehl bald wieder im Schweinetrog?

Die Sicherung der Gesundheit steht bei der europäischen SPD-Abgeordneten Dagmar Roth-Berendt absolut im Vordergrund. Trotzdem könnten das Fütterungsverbot für Tiermehl, das nach dem Ausbruch von BSE eingeführt wurde, teilweise aufgehoben werden.

Hoher Eiweißbedarf

Europa hat eine Eiweißlücke. Nur rund 75 Prozent des benötigten Futtereiweißes werden in Europa hergestellt. Der Rest wird importiert. Bei Soja aus Lateinamerika stellt sich angesichts der europäischen Diskussion bei jeder Lieferung die Frage nach der gentechnikfreien Charge. Zwar versucht Bayern den Anbau von Soja zu fördern, aber die Flächen für einen wirklichen Ersatz sind noch lange nicht erreicht.
Demgegenüber ist Tiermehl eine bedeutende Proteinquelle, seit BSE aber eben auch äußerst riskant und umstritten.
Roth-Berendt hob im Europaparlament auch auf den hohen Importbedarf an Futterbedarf ab. „Wir müssen in Europa eine eigene Versorgung haben, die hochwertig, sicher und qualitativ gut sein muss.“ Beim Tiermehl könnte die Kommission Standards für die Wiederverwendung von Tiermehl setzen. Dazu gehört auch der Cross-Kannibalismus. So dürften Schweine nur Tiermehl von Geflügel und Geflügel nur Tiermehl von Schweinen erhalten. Beides sind Allesfresser.
An Pflanzenfresser wie Kühe dürfe Tiermehl auch weiterhin nicht verfüttert werden. Die verarbeiteten tierischen Proteine dürfen nur von Arten kommen, die keine Beziehung zu TSE-Erkrankungen haben und mit der gegenseitigen Verfütterung sei der Kannibalismus umgangen. Zudem dürfen nur die tierischen Proteine genutzt werden die auch für den menschlichen Verzehr geeignet sind.
TSE umschreibt eine ganze Familie an Krankheiten. Darunter zählt die Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), Scrapie bei kleinen Wiederkäuern wie Schafe und Ziegen und die Chronische Auszehrungskrankheit beim Hirsch.

roRo

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