Existenzbedrohende Gänsefraßschäden

Landwirtschaft

Praxisnahe Gänseschutz-Lösungen gesucht

Lehrt in großen Teilen der Republik das Wildschwein den Landwirten das Fürchten, sorgen sich in Gewässernähe die Grünlandbauern um ihre Wiesen, weil Gänsescharen über das Grün herfallen.

Kritisch wird es Niedersachsen, weil das geschützte Federvieh Rast auf geschützten Salzwiesen machen darf. Fraß- und Kotschäden nehmen mittlerweile aber existenzbedrohende Ausmaße an, rügt die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Niedersachsen/Bremen. Die bisherigen Zahlungen im Vertragsnaturschutz würden die Schäden nicht annähernd kompensieren. Selbst beim Getreide gebe es Totalausfall.

AbL-Landesvorsitzender Ottmar Ilchmann sieht in der Kombination von „Gänseschutz“ und „Wiesenbrüterschutz“ in den aktuellen Agrarumweltprogrammen eine Verschärfung der Lage. Sie verlängere die Zeit der Nicht-Nutzung und damit den Nutzungsausfall. „Wenn das wirklich gesellschaftlich gewollt sein sollte“, so Ilchmann, „dann müsste es auch einen wirklichen Ausgleich der Nachteile geben!“ Erschwert werde die Situation, weil es kaum noch Ausweichflächen gibt. Am Ende werde der Weidegang der Milchkühe erschwert und die Bauern suchen sich Futter von entfernten Flächen. Ilchmann sieht durch falsch verstandenen Gänseschutz sogar das neu aufgelegte Weidemilchprogramm des Landes gefährdet.

Statt einer Schadenspauschale fordert die AbL einen „wirklichen Ausgleich“. Außerdem sollen Kontrollen die ergriffenen Maßnahmen bewerten. Ungenutzte und in Folge verbuschte Flächen werden auch für Gänse und Wiesenbrüter unattraktiv. Eine mosaikartige Beweidung hingegen käme Kühen, Gänsen und Wiesenbrütern zugute. Das Landwirtschaftsministerium solle sich gegen „unsinnige Vorgaben des niedersächsischen Umweltministeriums“ wehren.

Lesestoff:

Schäden durch Wildschweine und Gänse

roRo

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