FAO-Blaupause für den Vertragsanbau
Landwirtschaft
Vertragsanbau ohne Verlierer
In Industrie- und Entwicklungsländern gibt es Vertragsanbau durch Landwirte. Viele Verarbeiter haben den Vertragsanbau zum Standard erhoben und Millionen Bauern nutzen diese Form der Marktbeteiligung. Viele Verträge sind aber so ausgestaltet, dass die Bauern sich in diesen Beziehungen als Verlierer fühlen. Deshalb hat das International Institute for the Unification of Private Law (UNIDROIT) in Zusammenarbeit mit der FAO einen Leitfaden veröffentlicht, der allen Beteiligten ein Auskommen bescheren soll.
Ausweitung Vertragsanbau
Der Wandel in der weltweiten Landwirtschaft und Kundenwünsche sind Treiber des Vertragsanbaus. Verarbeiter und Händler brauchen heute definierte Qualitäten und gleichbleibende Mengenanlieferungen. Über den freien Markt ist das nicht immer sicher gestellt. Die Vertragsbauern sichern sich durch die Verträge Marktzugang und Einkommen sowie die Nutzung moderner Technologie, die sie sich sonst nicht leisten könnten.
Fallstricke
Oft sind in den bestehenden Verträgen keine Mechanismen für die Streitbeilegung hinterlegt, wenn beispielsweise die geforderten Qualitäten nicht geliefert werden. Der Händler hat in der Regel über den direkten Marktzugang mehr Handelsmacht als die Bauern. Auf der anderen Seite können Landwirte die Vertragsware auch an andere Käufer zu höheren Preisen veräußern. Dieses Verhalten führt oftmals zum Ausschluss von Kleinbauern aus dem Vertragsnetzwerk.
Leitfaden
Mit dem 250seitigen Leitfaden geben die Autoren eine Blaupause für die faire Ausgestaltung einer Vertragsbeziehung, die anhand verschiedener Szenarien anschaulich dargelegt wird. Wesentlicher Grundzug ist eine faire Risikoverteilung.
Lesestoff:
Den Leitfaden für den Vertragsanbau finden Sie unter www.fao.org/3/a-i4756e.pdf
roRo