FAO fordert mehr Wachsamkeit gegen die Geflügel-Pest

Landwirtschaft

Länder vernachlässigen Vorsorge gegen Geflügelpest

Die FAO warnt vor einer Wiederholung eines großen Ausbruchs der Geflügelpest wie im Jahr 2006. FAO-Chef-Veterinär Juan Lubroth sagte vergangene Woche: „Die anhaltende wirtschaftliche Krise führt zu weniger Ausgaben in der Prävention gegen die H5N1-Geflügelpest und andere Tierseuchen. Das gilt nicht nur für die internationalen Organisationen, sondern auch für die einzelnen Länderprogramme. Obwohl jeder wisse, dass Vorbeugung besser als Heilung ist, wird diese von einzelnen Regierungen vernachlässigt.“

Schäden in Milliardenhöhe

Seit 2003 hat die Geflügelpest rund 400 Millionen Stück Geflügel getötet und einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar verursacht. Bis 2006 konnte die Krankehiet, die auch für Menschen gefährlich werden kann, aus den meisten der 63 betroffenen Länder wieder ausgemerzt werden. Der letzte FAO-Bericht zu H5N1 HPAI Nummer 32 von Juni 2012 zeigt jedoch wieder steigende Ausbruchszahlen. Aktuelle Fälle gibt es vor allem in Bangladesch, Kambodscha, Indien, China und Hongkong, Ägypten, und Indonesien. Obwohl die hochansteckende Geflügelpest (Highly Pathogen Avian Influenza) eine ständige Bedrohung für die Geflügelbestände und Menschen ist, greifen die meisten Länder erst ein, wenn es aktuelle Ausbrüche gibt. Regelmäßige Impfungen verdecken den Virus, so dass die FAO glaubt, dass die Zahl der gemeldeten Ausbrüche in Wirklichkeit höher liegt.
Lubroth bemängelt fehlende Einsicht in Investitionsmaßnahmen gegen die Geflügelpest. Neben den hohen wirtschaftlichen Schäden sind während des Höhepunkts der Erkrankung mehr als 300 Menschen an der Geflügelpest verstorben. Die Ausmerzungsstrategien haben seitdem Thailand, die Türkei und Nigeria frei von Geflügelpest gemacht.

Ausbruch in Europa

Wie allgegenwärtig die Geflügelpest ist, zeigt der Fund in Wildenten aus Dänemark. Der Bericht über den Fund wurde am 18. Januar an die Tiergesundheitsorganisation OIE versandt und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus unterrichtete die Geflügelhalter, die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Trotz Ankündigung bei der internationalen Tiergesundheitsorganisation OIE hat Dänemark bislang keinen zweiten, wöchentlichen Bericht übermittelt.

Roland Krieg

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