FAO: Kleinbauern bei Biokraftstoff-Zertifizierung benachteiligt
Landwirtschaft
FAO-Studie: Kleinbauern und Biokraftstoff-Zertifikat
Biokraftstoffe können nach Standards zertifiziert werden. Doch so wie die Zertifizierungen aufgebaut sind, schließen sie die Kleinbauern von der Teilnahme aus.
Zu diesem Ergebnis kommt die FAO in ihrer Analyse über nachhaltige Biokraftsstoffe. Die Zertifikate seinen so ausgearbeitet, dass nur große Betriebe die Standards erfüllen können. Das hängt nicht mit den Kriterien zusammen, aber die Datenerfassung und notwendigen Kosten für eine Zertifizierung können sich die meisten Kleinbauern nicht leisten. Der Bericht kommt sogar zu dem Schluss, dass die Vorgaben so geschneidert seien, dass Betriebe einen Anreiz erhalten, sich zu vergrößern.
Auf der Negativseite beinhalten Zertifizierungen eine Importkontrolle und verhindern Handel und Marktzugang. Mittlerweile beschwerten sich Entwicklungsländer über Nachhaltigkeitsstandards als nicht-tarifäres Handelshemmnis. So können Ausbildungsanforderungen in Industrieländern viel leichter erreicht werden als in manchen Entwicklungsländern. Länder fürchten um Entwicklungsdividenden, die ihnen komparative Kostenvorteile bei der Produktion von Biokraftstoffen versprechen.
Während große Betriebe ihre Daten für Kontrollen abheften, halten Kleinbauern ihre Geschäftsbeziehungen und Betriebszahlen im Gedächtnis fest. Oftmals wissen nur sie persönlich, wie viel Dünger sie zu welchem Preis gekauft haben. Einer der Basiswerte für die Berechnung von Treibhausgasemissionen.
Ganz verteufeln will die FAO die Standards aber nicht. Sie können auch positiv auf die Effizienz auf die Biokraftstoffproduktion wirken, Risiken vermindern und eine höhere Transparenz in der Wertschöpfungskette erreichen.
Um die Kleinbetriebe an dem System teilhaben zu lassen, sollen die Kleinbauern über vergleichbare Mechanismen bei der Erzeugung von Biotreibstoffen gefördert werden. Das könnten eine nationale Gesetzgebung sein, Steueranreize oder Starthilfe-Kapital sein. Finanzinstitutionen könnten sich in diesem Bereich besonders auszeichnen.
Für eine Kostensenkung könnten die Erzeugerländer lokale Prüfer einsetzen, die auch unangemeldet kontrollieren Sie seien auch mit den regionalen Bedingungen besser vertraut als externe Prüfer.
Die Rahmenbedingungen sind in der Lage die Waagschale der Zertifizierung für günstige Effekte ausschlagen zu lassen. Positive Umweltaspekte können über eine Forst- und Flächenplanung, Schutz vor Verlust der Biodiversität und Monitoring erreicht werden.
Positive ökonomische Aspekte entstehen durch Premiumpreise, die entlang der Wertschöpfungskette bis zu fairen Löhnen auf den Betrieben reichen können. Ein Ausschluss von Kleinbauern würde dem ganzen System schaden.
Lesestoff:
Den vollständigen Bericht finden Sie im Download hier: www.fao.org/docrep/017/i3126e/i3126e.pdf
roRo