FAO sieht leichte Entspannung bei Weltgetreide
Landwirtschaft
Etliche Länder sind auf Lebensmittelimporte angewiesen
Der aktuelle Ernte- und Ernährungsbericht der FAO sieht
im Durchschnitt eine leichte Verbesserung der Welternährung voraus. Eine
Steigerung der Weltgetreideernte um sieben Prozent auf eine neue Rekordhöhe von
2,479 Milliarden Tonnen füllt die Lagerhäuser und weckt Hoffnung auf stabile
Preise im Wirtschaftsjahr 2013/14. Alleine Weizen wird mit einem Plus von 6,8
Prozent auf 704 Millionen Tonnen prognostiziert, was der höchste historische
Ernteertrag ist. Auch bei Reis zeichne sich zu diesem sehr frühen Zeitpunkt ein
Plus von 1,9 Prozent auf 500 Millionen Tonnen ab.
Doch gibt es etliche Länder mit niedrigem Einkommen,
die mehr importieren müssen. Allen voran sind das Ägypten, Indonesien und
Nigeria, die mehr als fünf Prozent zusätzlich einführen müssen. Hilfreich sind
leicht sinkende Weizenpreise.
Ernährungsunsicherheit
In Syrien hat der Bürgerkrieg zu einem drastischen Ausfall der Ernte geführt. Auch die Tierhaltung ist eingebrochen. Mehr als vier Millionen Menschen sind ernsthafter Nahrungsunsicherheit ausgesetzt. Konflikte sind auch die Ursachen für Versorgungsprobleme in Ägypten, Indonesien und in Zentralafrika mit der Zentralafrikanischen Republik und der Demokratischen Republik Kongo. In den beiden Ländern sind 8,4 Millionen Menschen betroffen.
Konflikte in Ostafrika im Sudan, Südsudan und Somalia bringen etwa 5,5 Millionen Menschen in Gefahr. Auf Madagaskar bedrohen Heuschrecken die Nahrungsversorgung [1].
Nach der Versorgungskrise der Jahre 2011/12 hat sich die Situation im Sahel merklich verbessert. Schon im letzten Jahr wurde eine überdurchschnittliche Getreideernte eingefahren. Dennoch bedrohen Konflikte die regionale Nahrungsmittelversorgung.
Trotz höherer Ernteerträge in Nordkorea hat sich die Hungersituation in dem Land nicht verbessert. Rund 2,8 Millionen Menschen brauchen spätestens im Oktober zusätzliche Nahrungsmittelhilfe.
Insgesamt sind 34 Länder auf Lebensmittelimporte angewiesen – 27 allein in Afrika.
Gute Nachrichten
In Nordafrika sind die Ernteaussichten generell gut. Ausnahme bildet allein Tunesien. In Fernost werden überdurchschnittliche Ernten erwartet, wobei sich die Situation vor allen in Pakistan und Myanmar verbessert hat. In Zentralasien werden nach der langanhaltenden Trockenheit des letzten Jahres wieder normale Erträge erwartet. Südamerika peilt vor allem über die Hauptanbauländer Argentinien und Brasilien eine Rekordmaisernte an.
Lesestoff:
[1] FAO erneuert Heuschreckenwarnung in Madagaskar
roRo