Fischbestände im Mittelmeer gefährdet

Landwirtschaft

Besorgniserregender Schwund mediterraner Fischbestände

Seit Dienstag tagt eine Kommission im sizilianischen Catania zur nachhaltigen Befischung mediterraner Bestände. Die Tagung ist von der EU-Kommission und dem Mediterranen Beratungsrat gemeinsam organisiert.

Neben den europäischen Fischern sind Berufskollegen aus der Türkei, Nordafrika und dem Nahen Osten im Mittelmeer unterwegs, was eine Einigung auf eine gemeinsame Bestandsbewirtschaftung erschwert. Daher müsse die EU als Vorbild vorangehen, sagte EU-Kommissar für maritime Angelegenheiten Karmenu Vella zu Tagungsbeginn. Sobald sich die EU-Länder auf eine gemeinsame Strategie geeinigt haben, will die EU den Kontakt zu den Drittstaaten aufnehmen und sie ins gemeinsame Fischerboot holen.

93 Prozent der mediterranen Fischbestände gelten als bedroht. Der Bestand ist nicht nur durch Umweltverschmutzung und den Klimawandel gefährdet, sondern besonders durch die Fischerei. Vor allem im östlichen Mittelmeer ist die Datenlage unklar, sagte Vella. Etwa die Hälfte des Gesamtfangs im Mittelmeer gilt als nicht registriert.

Die EU hat im letzten Jahr erstmals einen Plan gegen unerwünschten Beifang angestoßen. In Planung sind die ersten mehrjährigen Bewirtschaftungspläne für die Adria und dem westlichen Mittelmeer. Die Gemeinsame Fischereipolitik (GFP) gibt den EU-Ländern die Möglichkeit, einander über die Befischung abzustimmen. Vella setzt auf eine Art Fischerei 4.0. Drohnen könnten im Mittelmeer den Fischfang überwachen und sogar feststellen, ob Fischereifahrzeuge Netze ausgeworfen haben. Zudem kann bei Stichprobenkontrollen eine DNS-Analyse der Fische ihre Herkunft bestimmen.

roRo

Zurück