Fischer geihen kapeister
Landwirtschaft
Fangstopp der Krabbenfischer
Dr. Juliane Rumpf, Fischereiministerin in Schleswig-Holstein, hat am Mittwoch den Krabbenfischern ihre Unterstützung zugesagt.
Preissturz
Schon Ende April haben die Krabbenfischer
einen Fangstopp ausgerufen, an dem sich auch niederländische und dänische
Krabbenfischer beteiligen. Vor allem angesichts der Treibstoffpreise müssten
die Krabbenfischer rund drei Euro je Kilogramm Krabben erhalten. Der Preis
stürzte aber auf 1,57 und in Cuxhaven sogar auf 1,27 Euro ab. Mehr wollen die
niederländischen Großhändler nicht zahlen und nur wenige Fischer haben die
Möglichkeit ihre Ware in Direktvermarktung an den Kunden zu bringen.
Mit einem Fangstopp wollen die
Krabbenfischer auf ihre Situation aufmerksam machen. Vier Wochen soll er
dauern, sagte André Hamann vom Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer.
Diese Woche hatte er ein Gespräch mit Dr. Rumpf, die nun mit Hilfen den
Fangstopp unterstützen will. Und da ist viel herausgekommen.
Landeshilfe
Zunächst einmal sagte die vorgezogene
Auszahlung der Sozialvergütung für die rund 80 Krabbenfischer in
Schleswig-Holstein zu. Noch in dieser Woche sollten die ersten Bescheide
eintreffen. Beim Bund will sie sich für eine Erhöhung der Stillliegetage in der
Krabbenfischerei einsetzen und prüfen, ob eine Stundung der Steuervorauszahlung
möglich ist.'
Letztlich will sich Dr. Rumpf auch mit
Niedersachsen absprechen, weil die Probleme an der ganzen Küste wirken.
Als langfristige Maßnahme verwies sie auf
ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Kiel, das aus dem Landesprogramm
finanziert wird. Dabei geht es um die Energieeinsparung auf Fischkutter. Ein
neuer Krabbenkocher könnte beispielsweise 80 Prozent weniger Energie verbrauchen.
Alles, damit die Fischer nicht „kapeister
geihen“. Das ist plattdeutsch und heißt „kaputt gehen“ und „über Bord gehen“.