Fischereiforschung

Landwirtschaft

Fischereiforschung: Große Bedeutung, kleines Budget

Meist mit weniger Beachtung bedacht, doch von mindestens gleicher Tragweite wie die Reform der Agrarpolitik ist die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) der EU. Im letzten Jahr hat die EU einen ersten Entwurf vorgelegt [1].

Wesentliche Pfeiler für die Umsetzung der Fischereipolitik sollen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fußen. So geht es um spezielle Fangtechniken zur Reduzierung der Beifänge, um Energieeffizienz und um Bestimmung des möglichen Ertrags [2].

Die Bedeutung der Fischereiforschung betont auch die Bundesregierung in einer Antwort an die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Aber die Kapazitäten sind klein. Im Wesentlichen findet sie im Johann Heinrich von Thünen-Institut in Rostock mit zwei Fischereiwissenschaftlern, einem Fischereiingenieur und drei technischen Angestellten statt. Ein spezifisches Budget gibt es nicht. Es orientiert sich am Gesamtbudget des Instituts und an der Einwerbung von Drittmitteln. So kamen in Rostock in den letzten drei Jahren 380.000 Euro für fischereitechnische Arbeiten und an der Fachhochschule Kiel 288.068 Euro zur Forschung an der Energieeffizienz beim Fischen zusammen. „Aus Sicht der Bundesregierung reicht das Maß an Forschung im Bereich der Fischereitechnik aus“.

Cornelia Behm, Sprecherin für Ländliche Entwicklung von Bündnis 90/Die Grünen teilt diese Ansicht allerdings nicht: „Hier müsste vielmehr passieren, wenn die fischereitechnische Forschung ernsthaft einen Beitrag zur Entwicklung einer selektiven, ökosystemschonenden und energieeffizienten Fischerei leisten soll.“ Behm mutmaßt, dass die Bundesregierung die Fischerei nicht zu Lasten der Agrarpolitik haushalterisch vergrößern will. Die Bundesregierung solle eigene Projekte ausschreiben und über ein eigenes Institut für Fischereitechnik nachdenken.

Lesestoff:

[1] Vorlage Fischereipolitik

[2] Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel mit neuer Ertragsberechnung

roRo

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