Fischindustrie kann Millionen sparen

Landwirtschaft

Norwegen: Fischverarbeitung ist zu energieintensiv

Um die 10 Millionen Kronen kann die norwegische Fischindustrie bei der Verarbeitung einsparen, rechnet eine Studie des Energieforschungsinstitut Sintef aus, das zusammen mit der Norwegian Seafood Federation (FHL) die Energiefresser identifiziert hat. Dabei geht es vor allem um Einsparpotenziale in den Bereichen des Tiefgefrierens und Trocknens. Die Einsparpotenziale werden mit rund 50 Prozent angegeben, in Einzelfällen sogar bis zu 70 Prozent.

Hoher Energieaufwand
Untersucht wurden spezialisierte Betriebe, die Hering und Makrele verarbeiten, sowie Fischfarmen. „Obwohl die norwegische Fischindustrie eine der modernsten der Welt ist, gibt es offenbar immer noch ein großes Einsparpotenzial“, kommentierte Tom Stahle Nordtvedt von Sintef. Überrascht zeigte sich auch Frank Jacobsen von der FHL: „Die Ergebnisse werden ein neues Bewusstsein in der Branche hervorrufen.“
Jede Firma könnte jährlich um die 1,3 Millionen norwegische Kronen einsparen - das sind knapp 150.000 Euro.
Zusammen verbrauchen die untersuchten Firmen derzeit rund 100 GWh im Jahr. Sie arbeiten mit knappen Gewinnmargen von einem bis zwei Prozent, so Nordverdt. Das sind etwa fünf bis sechs Millionen Kronen, bei denen sich die Einsparung in Höhe von umgerechnet einer Million Krone sofort positiv auf die Bilanz auswirke.
Im Bereich der Tiefkühlung kommen die besten Firmen mit 123,3 kWh Energie pro Tonne Fisch aus. Die meisten verbrauchen fast das Doppelte.
Vergleichbares fanden die Forscher beim Trocknen der Fische. Dieser Prozess sei nach der Einlagerung genauso effektiv wie vorher. Die Studie hat gezeigt, dass nicht die Luftmenge für diese Konservierung entscheidend ist, sondern der Zeitfaktor und die Luftfeuchtigkeit. Die Qualität habe nicht unter der Verschiebung des Trocknens gelitten, heißt es.

Auch bei Lachs und Forelle
Im Jahr 2004 hat die norwegische Lachs- und Forellenindustrie insgesamt 183 GWh Energie verbraucht. Ausgehend von einem energieoptimierten Betrieb könnte die Branche 69 Prozent dieser Energie einsparen, so Sintef. Realistisch wäre immerhin eine Reduzierung in Höhe von 40 Prozent, so Nordvedt.
Basis für die Einsparungen ist die Verwendung der jeweils modernsten Verarbeitungstechnik.
Mit Norway Pelagic hat nicht nur eines der größten Unternehmen an der Studie teilgenommen, sondern bereits begonnen, die ersten Resultate umzusetzen. Sintef und FHL erhoffen sich dadurch ein Signal für die anderen Firmen.

roRo

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