Flüsse mit schlechter Wasserqualität

Landwirtschaft

UFZ dämpft Erwartungen an reines Flusswasser

Die Wasserrahmenrichtlinie der EU sieht bis 2015 einen guten chemischen und ökologischen Zustand der Oberflächengewässer vor. Daran arbeiten die Bundesländer, doch werde die Vorgabe nicht erfüllt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Zusammenarbeit mit der Universität Koblenz-Landau und der TU Bergakademie Freiberg.

Zu viele Schadstoffe

Nach Juniorprofessor Jörg B. Schäfer von der Uni Koblenz-Landau ist die studie mit Analysen von Elbe, Weser, Aller und Ems die größte weltweit. Die Wissenschaftler haben Gewässer-Monitoring zwischen 1994 und 2004 ausgewertet und auch neue Toxizitäten von einzelnen Stoffen ergänzen. Insgesamt wurden 331 organische Schadstoffe auf ihr vorkommen und ihre Giftigkeit hin untersucht. 257 davon wurden gefunden und zum Teil in Dosen, die für Gewässerorganismen schädlich sind.
Die EU ist mit ihren Anforderungen nicht so umfangreich. Sie führt für die Begutachtung nur 33 Stoffe für die Gesundheit eines Gewässers prioritär an. Von denen haben die Forscher nur zwei mit erhöhten Werten gefunden.

Kein Verdünnungseffekt

Die Verschmutzungstrends seien zwar rückläufig, aber Pflanzenschutzmittelrückstände und Industriechemikalien wirken immer noch toxisch auf Flora und Fauna. Nach Peter C. von der Ohe vom UFZ widerlegen die Funde den Verdünnungseffekt in großen Gewässern. Die Länder orientieren sich an den von der EU vorgegebenen Stoffen, doch die wirkliche Verschmutzung findet durch die anderen Verbindungen statt, so von der Ohe.

Lesestoff:

Ralf B. Schäfer, Peter C. von der Ohe, Ralph Kühne, Gerrit Schüürmann, Matthias Liess: „Occurence and Toxicity of 331 Organic Pollutants in Large Rivers of North Germany over a Decade (1994 to 2004).

roRo

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