Flussvertrag für die Flussperle

Landwirtschaft

Flussperlmuscheln im Westerwald

Mitten im Westerwald bei Hachenburg fließt die Nister in aller pfälzischer Gemütlichkeit in Richtung Sieg, um später in den Rhein zu gelangen. „In der Nister leben wohl landesweit die letzten Exemplare der Flussperlmuschel“, prognostiziert Agrarministerin Ulrike Höfken. Um Margaritifera margaritifera als größte Süßwassermuschel eine Überlebenschance zu geben, wollen noch in diesem Jahr Land, Kommunen und die Region im Einzugsbereich der Nister einen „Flussvertrag für die Nister“ unterzeichnen. Dabei handelt es sich nicht um ein rechtlich verbindliches Dokument, aber um eine Unterstreichung des Willens, die Nister in einen guten ökologischen Zustand zu bringen.

Vorangegangen war im Dezember eine Informationsveranstaltung, deren Ergebnis durch den Flussvertrag umgesetzt werden soll. Bei der Veranstaltung wurden Maßnahmen wie die gezielte Anzucht von Flussperlmuscheln, der Schutz heimischer Arten, der Rückbau von Querbauwerken zur Wiederherstellung der Gewässerdurchgängigkeit, die Optimierung von Kläranlagen und die Ausweisung von Gewässerrandstreifen diskutiert.

Die Flussperlmuschel ist in ganz Europa heimisch, gilt in Deutschland durch Gewässerverschmutzung und Verdrängung der Bachforelle als bedroht. In Spanien wird sie lediglich bis zehn Zentimeter groß und 80 Jahre alt. In Skandinavien wird sie bis zu 14 Zentimeter groß und kann ein Alter von 280 Jahren erreichen. Zur Vermehrung braucht sie die Bachforelle, in deren Kiemen die frisch geschlüpften Muschelfrühformen rund zehn Monate lang parasitisch leben, bevor sie im Frühjahr sich einen Platz zwischen den Kieseln suchen.

Lesestoff:

http://sgdnord.rlp.de/wasser/aktion-blau-plus/nisterprogramm/

roRo

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