Forschung zu stabilen Wäldern

Landwirtschaft

Vielfältige Waldforschung

Windwurf

„Die außergewöhnliche Trockenheit des Sommers 2018 leitet kein neues Waldsterben ein“, erklärte Prof. Dr. Hermann Spellmann, Direktor der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt, auf der 69. Tagung des Deutschen Forstvereins e. V. Anfang Mai in Dresden. Zugleich warnte der Wissenschaftler angesichts des Klimawandels vor „Aktionismus und Panikmache“. „Der Klimawandel führt zu veränderten Produktionsgrundlagen, Produktionsrisiken und Erfolgsaussichten“, sagte er. Allerdings verfüge die Forstwirtschaft mit der Stabilisierung der vorhandenen Wälder, der Senkung bzw. Verteilung der Risiken und dem standortgemäßen Waldumbau über geeignete Instrumente für die Klimaanpassung.

Einschlägige Forschungsprojekte werden seit Jahresbeginn 2019 vom Kompetenz- und Informationszentrum Wald und Holz (KIWUH) der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) begleitet. Beispielsweise wurden in dem länder- und institutionenübergreifenden Verbundvorhaben „FitForClim“ und dessen Nachfolgeprojekt „AdaptForClim“ deutschlandweit 4.200 besonders vitale, wüchsige und qualitativ hochwertige Fichten, Kiefern, Lärchen, Douglasien, Eichen und Bergahorn-Bäume vermehrt. Deren in Samenplantagen gesichertes Erbgut dient als Basis für die Züchtung klimastabiler, volumenreicher Bäume. Eine umfängliche Fachinformation zur Baumartenwahl im Klimawandel ist derzeit im KIWUH in Vorbereitung.

Das Projekt „DIVforCLIM“ erforscht Trockenstressgrenzen und Gefährdungspotenziale der einheimischen Nebenbaumarten Spitzahorn, Hainbuche, Esche, Winterlinde, Traubeneiche, die als vergleichsweise trockenstresstolerant gelten und das Spektrum der in Frage kommenden risikoärmeren Baumarten erweitern könnten. Weitere Projekte widmen sich etwa der realitätsnahen Simulierung der Auswirkungen des Klimawandels auf das Baumwachstum besonders unter Trockenstress oder dem Monitoring der Versickerungsleistung bei grundwasserbetontem Waldumbau.

Lesestoff:

Aktuell fördern das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Bundesministerium  für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)111 Forschungsprojekte mit Mitteln aus dem gemeinschaftlich aufgelegten Waldklimafonds.

https://www.waldklimafonds.de

Klimawandel im Wald: www.dfwr.de

Martina Plothe (FNR; Text und Foto) ; roRo

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