Forschung zum Ende der Ferkelkastration

Landwirtschaft

Neue elektronische Nase und „Vierter Weg“

Das Jahr 2018 startet schwungvoll für die Schweinehalter. Der Countdown bis zur Beendigung der betäubungslosen Ferkelkastration läuft bis zum 31. Dezember 2018 unerbittlich ab. Welcher Weg der richtige ist, ist aber immer noch offen. Wird es die chemische Kastration oder die Vollnarkose? Bei zwei weiteren Alternativen hat sich etwas getan.

Die Ebermast ist bei den Händlern unbeliebt, weil ein „Stinker“ ausreicht, um Verbrauchern den Genuss von Schweinefleisch gründlich zu verderben. Bislang stehen am Schlachtband Prüfer, die Geruchsabweichungen über Skatol und Androstenon feststellen. Der Einsatz so genannter elektronischer Nasen hat sich seit Jahren nicht bewährt. Das dänische Fleischforschungsinstitut hat einen neuen elektronischen Prüfer entwickelt, der eine kleine Probe von einem Gramm aus dem Rückenspeck entnimmt, erhitzt und auf die flüchtigen Stoffe untersucht. Bis zu 360 Proben sollen pro Stunde bearbeitet werden können. Kosten je Schlachtkörper: 70 Cent. Macht weniger als ein Cent pro Kilo Schlachtgewicht. Ob das Gerät aber in den laufenden Schlachtprozess integrierbar ist und welche Genauigkeiten sich in der Praxis gegenüber der menschlichen Nase ergeben, ist noch offen.

Offen ist auch noch der „Mecklenburger Weg“, für den das Land Mecklenburg-Vorpommern eine Bundesratsinitiative einleiten wird. Die Lokalanästhesie wird beispielsweise vom Deutschen Tierschutzbund nach wie vor abgelehnt, könnte sich aber als praxisnah erweisen, weil der Landwirt die Narkose selbst durchführen kann. Tierschützer bemängeln, dass die Tiere dennoch unter Schmerzen leiden. Um das zu prüfen hat das Bundeslandwirtschaftsministerium Mitte Dezember zur Durchführung einer Studie aufgerufen, die noch in diesem Jahr eine Entscheidungshilfe „zur Wirksamkeit der Schmerzausschaltung durch Lokalanästhesie bei der Ferkelkastration“ ergeben soll. Ergebnis: Offen.

Roland Krieg

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