Forstwirtschaftsrat: Holznutzung ist nachhaltig

Landwirtschaft

Nutzung des Waldes im Klimaschutzbericht nicht genug betont

Baum von unten

Bei der Abstimmung des Klimaschutzberichtes 2018 haben sich die Verbände des Clusters Forst und Holz gemeldet. „Zu unserer Verwunderung müssen wir leider feststellen, dass der uns bekannte Entwurf des Bundesumweltministeriums, wie auch schon im Rahmen der Erarbeitung des Klimaschutzplans 2050, wissenschaftliche Fakten negiert und auf Kosten einer wirksamen Klimaschutzpolitik sowie des gesamten Sektors Forst und Holz einseitige, ideologisch geprägte Sichtweisen in den Vordergrund stellt“, teilte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates mit. Im Kern geht es um Hemmnisse für die Forst- und Holzwirtschaft sowie um eine stärkere Förderung des gesellschaftlich bedeutenden  Waldumbaus.

Wald ist Klimaschutz

Die nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzverwendung könne jährlich 126 Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen. Das entspricht rund 14 Prozent der bundesdeutschen Treibhausgasemissionen. Für den Umbau des Waldes in klimaresiliente Wälder sollen die Gelder in der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) aufgestockt werden.

Eines der umstrittensten Themen ist die energetische Holznutzung. Diese ist, so der Bericht „nicht a priori“ für das Klima positiv. „Das gilt insbesondere für Stammholz und im geringeren Maße für Waldrestholz.“ Je früher Holz verbrannt wird, desto später kann der Aufwuchs die „Kohlenstoffschuld“ durch die Verbrennung wieder ausgleichen. Anreize sollen vor allem Stammholz für andere Verwendungen interessanter machen.

Energetische Nutzung

Die „Kohlenstoffschuld“ wird vom Forstrat bezweifelt. Auch der kürzere Aufwuchs habe zuvor Kohlenstoff ein- und angespart. Außerdem ersetzt die Holzenergie fossile Brennstoffe. Aktuell werden in Deutschland nach Angaben des Forstwirtschaftsrates jährlich rund 64 Millionen Kubikmeter Holz energetisch genutzt. 27 Millionen Kubikmeter sind Primärrohstoffe, wie Holzsortimente aus der Wald- und Landschaftspflege und die anderen 37 Millionen Kubikmeter sind Sekundärrohstoffe, wie Reststoffe, Koppelprodukte und Sägenebenprodukte. Hinzu kommen Holzabfälle wie Altholz. Die Holzabfälle werden überwiegend in lokale Wärmenetzen verwendet. Das sind nichtsägefähiges Derbholz und Kronenmaterial, das stofflich nicht genutzt werden kann.

Die Förster wollen diesen Absatz streichen und neu formulieren: „Bei der energetischen Holzverwendung ist anzustreben, dass sich diese, wo möglich und sinnvoll, auf weiter nicht stofflich verwendbares Rest- und Altholz konzentriert und am Ende einer Nutzungskaskade erfolgt.“ Bei der Verwendung solle zudem sicher gestellt sein, dass Energieholz aus legaler und nachhaltiger Forstwirtschaft stamme.

Roland Krieg; Foto: roRo

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