Freudenberger erweitert das Grundfuttersortiment

Landwirtschaft

Tanninhaltige Leguminosen für trockene Standorte

Schwedenklee

Die Rekordtrockenheit 2018 hat vor allem beim Futterbau Spuren hinterlassen. Engpässe reichten bis in dieses Jahr hinein. Beste Futterflächen gingen wegen Wassermangels in die Knie und zum Teil waren Reparaturmaßnahmen bis in den Herbst hinein kaum möglich. Wo der Niederschlag bis in den Winter ausblieb konnten auch keine Zwischenfrüchte oder Winterungen angebaut werden. Und das, obwohl Gräser und Leguminosen, die auf den Grünflächen eingesetzt werden, sehr regenerationsfähig sind. Auch wenn sich das Trockenjahr 2018 nicht in gleicher Weise wiederholt, so verschieben sich dennoch die Niederschläge in Richtung Winter. Gerade das Deutsche Weidelgras reagier auf Trockenheit empfindlich, weil das Wurzelwerk nicht für tiefere Wasserschichten ausgelegt ist. Auch bei den traditionellen Grünlandpflanzen Wiesenrispe, Wiesenlieschgras und Wiesenschwingel setzt Trockenstress dem Ertrag Grenzen.

Die Zusammensetzung von Weiden steht auf dem Prüfstand, wie der Saatguthersteller Freudenberger aus Krefeld vermerkt. Rohrschwingel gilt auf trockenen Standorten als Alternative wie auch das Knaulgras für sehr trockene Mähweiden.

Aufwüchse von Grünland und Ackerfutterflächen sind reich an Protein, das von Wiederkäuern schnell verdaut werden kann. Das verhindert aber die Verwertbarkeit, weil ein Teil des Proteins zu Ammoniak abgebaut und über den Harn wieder ausgeschieden wird. Untersuchungen zeigen Verluste von bis zu 25 bis 35 Prozent. Daher können nach sekundäre Futterpflanzen mit einem hohen Anteil an kondensierten Tanninen eine Lösung für dieses Problem sein. Die Tannine bilden mit den Proteinen stabile Komplexe und werden erst im sauren Labmagen der Wiederkäuer gelöst. Daraufhin können sie im Dünndarm resorbiert werden, wissen die Experten von der Christian-Albrecht-Universität in Kiel. Tanninreiche Futterpflanzen mit hoher Futterqualität sind günstig. Versuche haben vor allem die Leguminosen Hornklee und Esparsette mit Tanningehalte von 3,11 und 6,98 Prozent der Trockenmasse ausgemacht. Das Deutsche Weidelgras als Referenzpflanze kommt gerade auf 0,07 Prozent. Auch der Schwedenklee liegt mit 0,89 Prozent deutlich über dem Weidelgras. Allerdings weist die Esparsette nur eine geringe Ertragsleistung und Konkurrenzkraft gegenüber anderen Pflanzen auf. Der Hornklee hat die Prüfungen bestanden.

Das Bundessortenamt hat im April von Feldsaaten Freudenberger gleich zwei Sorten Hornklee und Schwedenklee neu zugelassen. Der Schwedenklee „Lomiai“ wächst eher auf den eigentlich ungünstigeren und feuchten Standorten, wo der Rotklee Probleme hat. Die Sorte ist auch für Gräsermischungen geeignet und zeigt den Hauptertrag im ersten Aufwuchs.

roRo; Foto: Feldsaaten Freudenberger

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