From fish o dish

Landwirtschaft

Ozean-Forum der UNCTAD

Mitte Juli luden die FAO sowie den UN-Organisation für Handel und Entwicklung (UNCTAD) und Umwelt (UNEP) zum zweiten Ozean-Forum nach Genf. Im Fokus stand das 14 Nachhaltige Entwicklungsziel „Das Leben unter Wasser“. Speziell ging es um die Unterziele Fischereisubventionen und nachhaltigen Bewirtschaftungspläne.

Weniger Fischereisubventionen

Etwa ein Drittel der weltweiten Fischbestände ist in seinem Erhalt gefährdet. Darüber gibt es keinen Zweifel, wie sich in einem WTO-Forum zur Fischerei auf der Ozean-Konferenz abzeichnete. Schon 2015 wollten viele Länder Subventionen für Schiffsdiesel streichen, damit der Fischfang nicht bis in die Tiefseegründe ausgeweitet wird. Doch über einen Fahrplan zur Streichung der Subventionen konnten sich die Fischfangnationen zuletzt auf der WTO-Ministerkonferenz 2017 in Buenos Aires nicht einigen. Meeresfrüchte stellen immerhin 20 Prozent des weltweit verzehrten Proteins für insgesamt 3,2 Milliarden Menschen. Das Ziel, die Subventionen bis 2020 ganz abzuschaffen, scheint kaum erreichbar.

Dennoch glaubt WTO-Verhandlungsführer Roberto Zapata Barradas an ein giutes Ende. Fischereisubventionen sorgen für Überkapazitäten der Fischereiflotten und vergrößern damit den illegalen und unkontrollierten Fischfang. Das Thema bleibe politisch sensibel und auf der Agenda. Die ständige Vertreterin der Pazifishen Inseln Mere Falemaka will das ohne WTO regeln. Die WTO sei keine Managementagentur für die Fischerei und die Lösungen für einen nachhaltigen Fischfang liegen nicht in Handelsverzerrungen. Lösungen sind komplexer und müssten in jedem Land einzeln angegangen werden. Lösungen sind eine Mischung aus Handel, sozialen Aspekten für die Fischer und Umweltschutz für Küsten- und Meeresgebieten.

Dennoch bietet die WTO einen allgemein akzeptierten Rahmen für erlaubte und nicht erlaubte Subventionen. Der Direktor der EU-Kommission für Meeresverwaltung Anders Jessen warnte in Genf die Länder, nicht zum Jahresende 2018 auf der nächsten WTO-Konferenz aus dem SDG 14 das erste nicht erreichbare Ziel der Nachhaltigkeitsagenda 2030 zu machen.

Wertschöpfungsketten

Nach dem UN-Botschafter für die Ozeane Peter Thomson ist die Wertschöpfungskette Fisch zu wenig mit anderen Industriezweigen verknüpft. Sie halte noch viele Innovationen bereit. Das start-up-Unternehmen „Biopencil“ aus Peru konnte die Konferenz als Innovationsmarkt nutzen. Jährlich werden weltweit 14 Milliarden Bleistifte genutzt. Allein die Börse in New York verbraucht zwei Millionen Bleistifte. Bäume brauchen rund zehn bis 14 Jahre, um den Rohstoff für Bleistifte wachsen zu lassen. Ein Börsianer hat ihn innerhalb von zwei Wochen zu Staub geschrieben. Geschäftsführer Hernán Garrido Lecca hat in Genf seinen „Biopencil“ vorgestellt, der aus laminierten Algen hergestellt ist. Lecca erntete zuvor Algen vor der peruanischen Küste und verkaufte sie an die chilenische Industrie. Die laminierten Algen werden wir kubanische Zigarren zusammengerollt. Der erfinde fand allerdings keine Fabrik für die Produktion von Algenstiften. So hat Lecca jetzt mittlerweile mehr als 400 Frauen im Alter von über 50 Jahren beschäftigt, die den „Biopencil“ in Handarbeit herstellen und im Niedriglohnbereich dieser Bevölkerungsgruppe noch einen Zusatzverdienst sichert. Um den Stift noch interessanter zu machen, hat er ihm eine Kappe mit Saatgut gegeben, die einfach in den Boden gesteckt werdenkann. Peruanische Schüler wollen schon keine anderen Bleistifte mehr nutzen. Lecca hat aber auch schon ein US-Patent in der Hand, der ihm einen ersten Export sichern könnte.

Roland Krieg

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