Fruchthandelsverband fürchtet Versorgungsengpass

Landwirtschaft

Marktveränderung sorgen Fruchthändler

Dass mit dem Aufschwung der Schwellenländer weitere neue Konsumentenschichten entstehen, die Obst und Gemüse nachfragen ist schon seit langem bekannt [1]. Wer nach Europa importiert setzt seinen Warenkorb neu zusammen und investiert in Früchte, die höheren Mehrwert versprechen [2]. Gartenbauexperte Dr. Hans-Christoph Behr trat den Befürchtungen, niemand wolle mehr in die Billigregion Europa importieren, gegenüber Herd-und-Hof.de nachhaltig entgegen.

Der globale Warentrend hingegen legt die Stirn der Obst- und Gemüsebranche vorauseilend in Falten, seit Prof. Dr. Ludwig Theuvsen von der Universität Göttingen auf der Jahresversammlung des Deutschen Fruchthandelsverbandes (DFHV) Ende Mai seine Studie über langfristige Versorgungsengpässe bei Obst vorgestellt hat. Diese resultierten einerseits aus steigenden privaten Standards, die von Exportländern kaum noch erfüllt werden könnten [3] – andererseits würden dadurch andere Märkte für die Exporteure attraktiver. „Langfristig müssten sich die Verbraucher darauf einstellen, nicht mehr zu jeder Zeit jede Ware in jeder Qualität bekommen zu können“ kommentiert der DFHV die Studie. Es schadet nicht, jetzt schon seine neuen Markt-Chancen zu suchen.

Lesestoff:

[1] Europa bleibt Importmarkt Nummer eins, auch wenn die Bedeutung abnimmt

[2] Peru baut seinen Beerenobstanteil aus. Peru hat gerade vermeldet, dass der Blaubeerexport in dieser Saison erstmals die Marke von 10.000 Tonnen knacken kann. 70 Prozent der Ware geht in die USA, Europa und Hongkong erhalten jeweils 15 Prozent der Blaubeeren.

[3] BMEL drängt auf Abschaffung der Vermarktungsnormen für Obst und Gemüse

Roland Krieg

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