FSA fahndet nach „Klonfleisch“

Landwirtschaft

FSA fahndet nach „Klonfleisch“

Die englische Food Standards Agency (FSA) untersucht gerade die britische Lebensmittelkette nach Produkten, die von geklonten Tieren stammen. Die FSA ist Hinweisen nachgegangen, sucht bei Bauern, in der Milch- und Fleischindustrie sowie bei den lokalen Behörden. Weitere Hinweise können per E-Mail an die FSA gegeben werden.

US-Klone in England
Bislang hat die FSA zwei Bullen ausfindig gemacht, die von einer geklonten Kuh in den USA geboren wurden. Der erste Bulle mit dem Namen Dundee Paratrooper wurde im Dezember 2006 geboren und im Juli 2009 geschlachtet. Fleisch dieses Tieres ist in die Verarbeitung gelangt und wurde wohl verzehrt, so die FSA. Dundee Perfect, der zweite Bulle wurde im März 2007 geboren und am 27. Juli 2010 geschlachtet. Sein Fleisch wurde nicht mehr in den Verkauf gebracht.
Außerdem gebe es Hinweise, dass geklonte Kühe bei der Milcherzeugung genutzt werden. Ein Tier mit dem Namen Dundee Paradise hat die FSA ausfindig gemacht – kann aber derzeit noch nicht bestätigen, dass deren Milch in die Verarbeitung gelangt ist. Vertreter der FSA sind auf der Farm für weitere Untersuchungen unterwegs.

Unklare Rechtslage
So sicher die FSA ist, dass ein Verstoß vorliegt – so sicher ist sich auch der schottische Bauer, dem eine der größten Milchviehherden in Schottland gehört, nichts unrechtes getan zu haben. Gegenüber der Daily Mail sagte er, er habe sich vor dem Verkauf der Bullen über den Rechtsstatus informiert.
In der Tat hat sich das Europäische Parlament in diesem Sommer gegen geklonte Tiere, außer zu Forschungszwecken, ausgesprochen, aber der Import von Samen geklonter Bullen ist erlaubt. Die Produkte der Nachzucht sind vielfälltig im Handel. Gegen ein Verbot würden derzeit Frankreich, Polen und Spanien stimmen.

Lesestoff:
Dr Deutsche Ethikrat diskutierte im letzten Jahr bereits ausführlich über das Klonen. Einen Bericht von Herd-und-Hof.de finden Sie hier.

Roland Krieg

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