Fünf Millionen für sauberes Wasser

Landwirtschaft

EU-Kredit für sauberes Wasser in Sambia

EIB-EU-Sambia-Projekt

Tagebaurestlöcher und Fördertürme. Das sind nicht unbedingt die beliebtesten Bilder aus Afrika. Aber sie gehören zu den älteren. Amerikaner haben bereits 1895 Kupfer auf einer Hochebene gefunden, die heute in Sambia an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongos liegt. Ein rund 800 Kilometer langes und 200 Kilometer breites Gebiet heißt heute Kupfergürtel und ist die bedeutendste Kupferlagerstätte Afrikas. Sambia generiert 90 Prozent seiner Exporterlöse aus Kupfer, das früher im Norden von Belgien und im Süden durch Großbritannien ausgebeutet wurde.

Die Franzosen sind mit ihrer staatlichen Hilfsorganisation Agence Francaise de Developpement (AFD) seit 2014 in der Provinz Copperbelt mit dem Ausbau der wassersanitären Einrichtungen aktiv. Derzeit ist das Projekt bis Ende 2020 terminiert. Das Vorläuferprojekt stammt aus dem Europäischen-AKP-Wasser-Projekt 2010. Hinter der Abkürzung AKP sammeln sich die afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten des ehemaligen kolonialen Europas.

In Sambia haben zwar 83 Prozent der städtischen Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser und Abwasseranlagen, im ländlichen Raum ist es gerade einmal die Hälfte. Der Anschlussgrad beim Abwasser liegt mit 57 und 34 Prozent deutlich niedriger. Die verlegte Infrastruktur ist bereits mehr als 50 Jahre alt und muss saniert werden.

In der Provinz Copperbelt leben mit zwei Millionen Menschen, von denen etwa 60 Prozent in Regionen abseits der Wasser- und Abwasserstruktur leben. Das Projekt ist ein Zwischenschritt auf dem Weg in das Jahr 2050, um insgesamt 530.000 Menschen eine verbesserte Wasser- und Abwassersituation zu gestalten.

Dazu wurde die Mulonga Water and Sewerage Company (MWSC) gegründet, die in den drei Städten Chingola, Mufulira und Chililabombwe für die Infrastruktur verantwortlich ist. Es werden Reservoirs und Überleitungstrassen angelegt, Wasseraufbereitungsanlagen und die Kläranlagen für das Abwasser. Mit Hilfe von Wasserzählern soll der ungeregelte Verbrauch gestoppt werden. Neben der Wasserverschwendung erhöht sich dadurch auch die Wertschätzung gegenüber dem wertvollen Nass. Mit sauberem Wasser verringern sich Gesundheitsgefahren über Infektionen, die Arbeitsproduktivität und damit die Einkommensverhältnisse steigen. Die Bereitstellung von Trinkwasser vereinfacht vor allem für Frauen und Kinder den Tagesablauf, weil sie dann Trinkwasser nicht mehr über große Entfernungen holen müssen. Mit Hilfe der Infrastruktur sollen sich auch die informellen Siedlungen verringern.

Zum Start des Programms hat die Europäische Investitionsbank 75 Millionen Euro bereit gestellt. Diesen Freitag wurden weitere fünf Millionen Euro Investitionskredit über die EIB an das MWSC kanalisiert. Die anhaltende Projektion hilft Sambia bei der Erfüllung der Agenda 2030. Die Wasserversorgung ist vor dem Hintergrund des Klimawandels zusätzlich fragil geworden, kommentiert EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle. Alessandro Mariani ist sambischer Botschafter bei der EU und erhofft sich ökonomische Vorteile durch eine Verbesserung der sanitären Situation im Copperbelt. Die EU-Gelder werden zu 45 Prozent über den sambischen Haushalt kofinanziert.

roRo

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