Futter wird nicht knapp

Landwirtschaft

Getreide reichlich vorhanden

Gegenüber den ersten Befürchtungen während der Hitzewelle im Juli, kommen die Bauern mit einer durchschnittlichen Getreideernte doch noch gut weg. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) rechnet in seiner aktualisierten Ernteeinschätzung mit einer nur um 12 Prozent geringeren Getreideernte gegenüber dem Vorjahr. Rund 40 Millionen Tonnen Getreide werden in Deutschland gebraucht, rund 43,7 Millionen Tonnen werden wohl geerntet.

Viel Politik während der Ernte
Nicht nur die Getreidepreise der letzten Wochen strapazieren die Nerven der Getreidehändler. Als Russland ankündigte, wegen der Brände kein Getreide mehr zu exportieren, gingen die Preise steil nach oben. Anfang August verzeichnete die Börse in Paris mit 25 Euro je Tonne Brotweizen ein Allzeithoch. Der DRV sieht derzeit aber das unbeständige Wetter als Preisrisiko. Die teils heftigen Sommerniederschläge und die feuchtwarme Witterung beeinträchtigt den Fortgang der Ernte und schädigt regional die Backqualität. Eine preisliche Abwertung auf das Niveau zum Futtergetreide schließt der DRV nicht mehr aus.
Trotzdem ist die Versorgung der Mühlen gesichert, lediglich für den Export stehe nicht genug hochwertiger Weizen zur Verfügung.
Während die europäischen Mischfutterhersteller die EU bereits aufgefordert haben, die Interventionsbestände zu öffnen, sieht der DRV dazu keinen Anlass: „Bislang zeigen die fundamentalen Daten keine Knappheit an Futtergetreide. Kurzfristige administrative Markteingriffe würden nur weitere unkalkulierbare Preisverwerfungen auslösen“, stellt Dr. Henning Ehlers vom DRV fest.

roRo

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