G20 beschließen neues Weizeninstitut

Landwirtschaft

G20: Ernährungssicherheit und Rohstoffmärkte

Das erste Landwirtschaftsministertreffen der G20-Länder schloss am Donnerstag mit einem 24-seitigen Dokument ab. Basis ist die Sicherung der Ernährungsgrundlage für demnächst neun Milliarden Menschen. Strategie ist im landwirtschaftlichen Bereich eine Steigerung der Produktivität. Nicht nur zur Produktion von Nahrungsmitteln insgesamt, sondern zur direkten Sicherung der Lebensgrundlage der hungernden Menschen auf dem Land durch erzielbare Einkommen. Dafür müssen lokale Märkte aufgebaut werden.
Als ersten bedeutendsten Schritt haben die Agrarminister beschlossen, ein neues Forschungsinstitut für Weizen aufzubauen. Das soll die Forschungen für eine der wichtigsten Nahrungspflanzen koordinieren, wie es beispielsweise das Internationale Reisforschungsinstitut auf den Philippinen bereits durchführt.
Die Minister haben sich auch zur FAO bekannt. Die Sicherung der Welternährung ist eine Aufgabe der Vereinten Nationen, insbesondere der FAO. Deshalb soll die FAO ihre Reform zur Verbesserung ihrer Effektivität und Transparenz abschließen.


Rohstoffmärkte

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner betonte, dass die Minister ein entschlossenes Signal für transparentere Rohstoffmärkte abgegeben haben. Die Rohstoffmärkte müssen in eine Balance gebracht werden, dass sie ihre Aufgaben erfüllen, aber nicht missbraucht werden. „Durch die alarmierende Achterbahnfahrt auf den Weltmärkten für Agrar-Rohstoffe seien Grundnahrungsmittel besonders für viele Menschen in den Entwicklungsländern unbezahlbar geworden. Transaktionsregister und Berichtspflichten könnten ein richtiger Weg sein. Was es genau wird, muss demnächst ausgearbeitet werden. Die G20-agrarminister wollen den Fortgang ihres Aktions-Planes betreuen und auf der nächsten Grünen Woche wird das Internationale Agrarministertreffen wohl ganz im Zeichen dieses Themas stehen.
Außerhalb der Börse sollen ein Agrar-Markt-Informations-System (AMIS) und ein satellitengestütztes Geoinformationssystem für Wetterdaten für eine Marktübersicht dienen. Damit sollen einmal international vergleichbare Produktions- und Verbrauchszahlen vorgelegt werden, und ein Frühwarnsystem schnellere Gegenreaktionen auslösen können.

Historischer Moment

Tom Vilsack, amerikanischer Landwirtschaftsminister sprach von einem historischen Moment. Es bestehe die Chance mit allen transparenten Marktmechanismen die lokalen mit dem weltweiten Markt verbinden. Damit die Mechanismen funktionieren, müssten aber auch Handelsbarrieren wie Exportstopps aufgelöst werden.

Lesestoff:
Das Abschlusspapier finden Sie unter www.g20-g8.com

roRo; Foto: Cheick Saidou (Landwirtschaftsministerium Frankreich)

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