Gänse aus der Region
Landwirtschaft
Martini ist er Start der Weideganssaison
Sie gilt als widerstandsfähig, fruchtbar, genügsam und
schmeckt lecker – und doch war die Diepholzer Gans Ende der 1980er Jahre fast
von den Höfen verschwunden. Seitdem ist sie als bedrohte Nutztierrasse
anerkannt, um deren Erhalt sich der Herdbuch Verein Diepholzer Gans kümmert.
Wie der Landvolk-Pressedienst schreibt, werden nur Tiere in das Zuchtbuch
aufgenommen, die die typischen Merkmale dieser Weidegans aufweisen.
Mittlerweile gehören dem Herdbuch Verein Diepholzer Gans 60 Mitglieder an, von
denen ein Drittel eine aktive Herdbuchzucht betreibt. „Wir wünschen uns aber
noch mehr aktive Mitglieder“, sagt Angelika Fortwengel, die den Verein für die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen betreut. Sie begleitet die Fachleute, die
jedes Jahr im Herbst als Körkommission des Vereins die Züchter besuchen und die
einjährigen Tiere begutachten. Stolz präsentieren die Züchter ihre Bestände.
Tiere, die die gewünschten Merkmale und die altersgemäße Entwicklung aufwiesen,
werden gekört und in das Herdbuch aufgenommen. „Das ist für die Züchter
attraktiv“, erläutert Angelika Fortwengel, denn der Eintrag im Herdbuch ist
nicht nur für die Zulassung zur Zucht, sondern auch für den Erhalt von
Fördergeldern wichtig.
Für die Zucht weniger interessante Tiere können zu Martini und Weihnachten als
Festtagsbraten vermarktet werden. „Die Gans ist als regionale Spezialität sehr
beliebt“, sagt der Vorsitzende des Herdbuchvereins, Horst Johanning. Echte
Feinschmecker schwören auf die Qualität des zarten Fleisches. Die Tiere bringen
zwischen vier und sechs Kilo auf die Waage und eignen sich damit hervorragend
als Festtagsbraten für die ganze Familie. Die Martinsgänse läuten am 11.
November nach alter Kirchentradition die vorweihnachtliche Fastenzeit ein.
Zudem waren an dem Tag früher Pachtzahlungen fällig, die häufig in Form von
Naturalien entrichtet wurden. Heute beginnt in der Gastronomie mit dem
Martinstag am 11. November die Zeit der Gänseessen für Familien, Vereine oder
Betriebsweihnachtsfeiern. Wer selbst Diepholzer Gänse halten möchte, kann sich
auf der Homepage des Herdbuch Vereins Diepholzer Gans www.diepholzer-gans.de
informieren. Dort sind auch Bezugsquellen für die Martinsgans oder den
Weihnachtsbraten zu finden.
LPD