GAP 2014

Landwirtschaft

Zeit für Diskussionen

Die Agrarminister haben auf der Pressekonferenz zum Internationalen Agrarministertreffen auch Zeit gehabt, sich über die Reform zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auszutauschen. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos blickte zurück auf eine dynamische Agrarpolitik der EU, die sich ständig weiterentwickelt. In den letzten zehn bis 15 Jahren geht die Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit, wobei die Aufgabe auch darin bestehe, noch in 50 Jahren wettbewerbsfähige Betriebe zu haben. Ciolos findet eine Diskussion, wie sie gerade in Deutschland über die Systemfrage der Agrarstruktur läuft sehr wichtig und gut. Es gebe nur wenige Regionen in der Welt, wo darüber überhaupt gestritten wird.
Derzeit sollen die Länder auch miteinander diskutieren, denn der erste Legislativvorschlag kommt erst in diesem Jahr auf den Tisch. Wenn es im nächsten Jahr eine Einigung geben soll, die am 01. Januar 2014 umgesetzt wird, dann sind Bemerkungen und Kommentare höchst willkommen: „Ich höre zu“, sagte Ciolos.

Diskutieren, ohne Blöcke zu bilden

Frankreich und Deutschland, die derzeit in ihren Positionen zur GAP, weitgehend übereinstimmen, und zeigen nach Ansicht von Landwirtschaftsminister Bruno La Maire, dass ein Kompromiss zwischen allen Staaten möglich ist. Bislang teilten beide Länder im Agrarbereich nur wenige Positionen. Polen, das als drittes Land diese Gemeinschaft zum Weimarer Dreieck komplettiert, fühlt sich agrarisch eher den Ländern Rumänien, Bulgarien und Tschechien näher. Die Unzufriedenheit der östlichen Länder resultiere aus Marktverzerrungen innerhalb der EU, so Polens Landwirtschaftsminister Dr. Marek Sawicki. Die neue GAP biete die Chance, tatsächliche statt scheinbare Vereinfachungen mit sich zu bringen. Daher plädierte Sawicki für eine stärkere Umwidmung von Geldern aus der ersten in die zweite Säule, mit der Entwicklungen der ländlichen Räume und Innovationen umgesetzt werden können.
Man müsse miteinander darüber diskutieren können, ohne gleich Blöcke zu bilden, fuhr Dr. Sawicki fort. Es dürfe keinen Graben zwischen den 15 alten und 12 neuen EU-Mitgliedsländern geben.

Roland Krieg

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