GAP? – Finde ich gut!

Landwirtschaft

Eurobarometer findet breite Unterstützung für EU-Agrarpolitik

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist einer der letzten vergemeinschafteten Politiksektoren der EU. Um eine neue Förderperiode für die nächsten sieben Jahre wird in der Branche jahrelang immer heftig gerungen und auch in der Öffentlichkeit diskutiert. Doch was bleibt davon außerhalb des Agrarsektors haften? Der Agrarhaushalt nimmt zwar 40 Prozent des EU-Budgets ein, ist in seiner Gesamtheit dennoch nur ein Prozent der öffentlichen Ausgaben in den EU-Mitgliedsländern.

Die aktuelle Umfrage des Eurobarometers hat sich bei den EU-Bürgern über die Zustimmung zur GAP erkundigt und eine Zustimmung gefunden, die besser als der Ruf der Agrarpolitik ist. Dabei geht es nicht nur um die Bereitstellung von Lebensmitteln, sondern, wie EU-Agrarkommissar Phil Hogan erfreut feststellt, auch um die Erkenntnis, dass Landwirtschaft einen Beitrag zu Investition, Wachstum und Beschäftigung leistet. Hogan will diese Erkenntnisse für die Ausgestaltung der nächsten Förderrunde ab 2020 nutzen.

In Deutschland sehen 92 Prozent der Befragten Landwirtschaft und den ländlichen Raum als „ziemlich und sehr wichtig“ an. Die Agrarwirtschaft müsse nicht nur hochwertige Produkte herstellen, sondern auch die Nahrungsmittelversorgung sicher stellen. In beiden Kategorien liegt die Zustimmung der Bundesbürger leicht und bedeutend höher als der EU-Durchschnitt (44:42 und 42:25 Prozent). Den Deutschen ist der Erhalt der Landschaft im Durchschnitt mit 52:46 Prozent wichtiger als den anderen Europäern.

Zwar glauben zwei Drittel der Bundesbürger dass die GAP auch für die nicht-landwirtschaftlichen Sektoren wichtig ist, dennoch bleibt sie stark erklärungsbedürftig. 27 Prozent der Deutschen hat von einer Unterstützung der EU für die deutschen Landwirte noch nie etwas gehört und lediglich acht Prozent geben zu, dass sie Einzelheiten wie Unterschiede zwischen der ersten und zweiten Säule im Detail kennen.

Den Handel mit Agrarprodukten sehen die meisten entspannt. Sowohl innerhalb des Binnenmarktes als auch mit Drittstaaten bringe der Agrarhandel den Mitgliedsstaaten einen Nutzen.

Die aktuelle und seit einem Jahr laufende GAP hat der Agrarpolitik eine starke Ökologisierungskomponente gebracht. Das wird von allen EU-Bürgern stark unterstützt und dürfte in seiner Akzeptanz einen ersten Blick auf die Ausrichtung der GAP2020 bieten.

Die beiden abgebildeten Grafiken zeigen die neidlose Anerkennung der finanziellen Hilfe für die Landwirte, spiegeln aber auch gleichzeitig das hohe Maß an Verantwortung wider, mit dem Geld der Gemeinschaft verantwortungsbewusst umzugehen.

Lesestoff:

Daten aller Länder im Vergleich zur EU-28: http://ec.europa.eu/COMMFrontOffice/PublicOpinion/index.cfm/Survey/getSurveyDetail/instruments/SPECIAL/surveyKy/2087

Roland Krieg; Grafiken: Eurobarometer

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