Gehört die Zukunft dem Striegel?
Landwirtschaft
Mehr Kombination von Mitteleinsatz und Mechanik
„Der chemische Pflanzenschutz verliert mehr und mehr an gesellschaftlicher Akzeptanz“, berichtet Dr. Hubertus Heilmann von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern in der Bauerzeitung. Die Diskussionen um den Wirkstoff Glyphosat hätten das auch dem letzten Landwirt klar gemacht. Mit Blick auf die zurückliegende Agritechnica im November des letzten Jahres widme sich die Landtechnik wieder vermehrt den „alten Techniken“ des Pflanzenschutzes wie Scheinbestellung, Striegeln, Hacken oder Bandspritzen. Vor allem die mechanischen Lösungen erfahren durch den technischen Fortschritt in den Bereichen Regel-, Steuerungs- und Sensortechnik neuen Aufwind. Teilweise lassen sich damit chemische Lösungen schon ohne Einbußen ersetzen.
Für Heilmann ist die Schlagkraft das entscheidende Kriterium der Wahl. Für die Unkrautregulierung stehe oft nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung. Das gilt auch für den chemischen Pflanzenschutz, denn beim Einsatz müssen Windgeschwindigkeit, Sonneneinstrahlung, Bodenfeuchtigkeit und Blattbenetzung und Bienenflug stimmen.
Mit Infrarottechnik für den Nachteinsatz kann die Schlagkraft mechanischer Lösungen erheblich ausgeweitet werden und dennoch eine hohe Flächenleistung erzielt werden. Sinnvoll kann eine Kombination aus Bandspritze und Hacken sein. Dabei sinken sowohl Mitteleinsatz als auch Hackaufwand.
Roland Krieg