Genomanalyse für die Eiqualität

Landwirtschaft

Bessere Eier durch Genomanalyse

Viele Parameter bei der Beurteilung der Eiqualität sind durch eine Genomanalyse bereits im Vorfeld manifestierbar. Züchter können damit gezielt Legelinien bestimmen, die höhere Qualitäten legen.

Eigelb, Poren und …
Mervi Honkatukia hat in ihrer Doktorarbeit für das finnische MTT Forschungsinstitut Qualitätsparameter auf dem Hühnergenom kartiert, die vererbbar sind.
Ein Merkmal ist die Dicke des Eiweißes. Biochemische Prozesse machen das Eiweiß im Zeitablauf dünner, aber es gibt auch genetische Kombinationen, die von vornherein nur eine dünne Eiweißschicht entstehen lassen. Die Dicke des Eiweiß gilt als Frischemerkmal.
Auch Poren und Risse in der Eischale gelten als qualitätsmindernd, weil sie Eintrittspforten für Keime sein können. In der Regel hält das Eiweiß das Eigelb in der Mitte, möglichst weit weg von der Schale, weil das Eigelb besonders anfällig für Kontaminationen ist. Daher bilden die Dicke des Eiweiß und die Schalenqualität einen wichtigen Qualitätskomplex.
Manchmal sind im Ei Blut- und Fleischstellen enthalten. Sie gefährden zwar nicht die menschliche Gesundheit, bilden einmal aber ein zusätzliches Risiko für eine Kontamination, minderen andererseits die Ästhetik des Eis. Honkatukia ist es gelungen auf dem Z-Chromosom erstmals einen genetischen Zusammenhang für die Merkmalsausprägung Blut- und Fleischflecken aufzuspüren. Der genetische Zusammenhang erkläre zwar zunächst nur zwei Prozent der auftretenden Blutflecken im Ei, doch durch längere Zucht erhöht sich die genetische Prävalenz des Merkmals. Die Fundstelle auf dem Chromosom kann genutzt werden, Zuchtlinien von vornherein auszuschließen.

… Fischgeschmack
Eier können nach Fisch schmecken, wen beispielsweise Rapssaat gefüttert wird. Das MTT hat jedoch bereits 2005 auch eine Verbindung zur Genetik der Tiere gefunden, die empfänglicher für eine Geschmacksveränderung sind. Honkatukia hat nun einen leichter durchzuführenden Federtest erprobt. Und das mit Erfolg: Die Methode ist von der Lohmann Tierzucht GmbH patentiert und in die Praxis übernommen worden.
Als Fazit können die Eierproduzenten den Anteil verworfener Eier reduzieren. Den meisten Nutzen haben nach Mervi Honkatukia qualitätsbewusste Verbraucher.

roRo

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