Geteiltes Echo beim 14-Punkte-Plan
Landwirtschaft
Umsetzungen des „Dioxin-Plans“ umstritten
Im Januar hat die gemeinsame Sitzung der Verbraucherschutz- und Agrarminister einen 14-Punkte-Plan vorgelegt, der vor dem Hintergrund des Dioxin-Falls die Futtermittel- und Lebensmittel sicherer machen soll. Die Änderung des Futtermittel- und Lebensmittelgesetzbuches ist Teil davon und war am Montag Gegenstand einer Anhörung im Bundestagsausschuss für Ernährung. Das Echo war geteilt.
Bedenken
Labore sollen
verpflichtet werden, alle Grenzwertüberschreitungen zu melden. Die
sachverständigen waren sich einig, dass dadurch Kontrollkosten und -aufwand steigen.
Nach Markus Girnau, Geschäftsführer des Bunde für Lebensmittelrecht und
Lebensmittelkunde, verstoße die Ausweitung der Meldepflicht gegen geltendes
EU-Recht. Für Horst Lang vom Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels
fallen die internen Ergebnisse weiterhin unter das Geschäftsgeheimnis.
Angesichts des
Mehraufwandes der Überwachung steh nach Meinung von Martin Müller, Vorsitzender des
Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure schon jetzt zu wenig Personal zur
Verfügung.
Bevor Warenströme
getrennt werden, schlug Ludger Leifker von Agravis vor, zunächst zu prüfen, ob
die bestehenden Regelungen für die Zulassung von Futtermittelherstellern ausreichen.
Mehr Forderungen
Peter Knitsch vom Landwirtschaftsministerium aus Nordrhein-Westfalen sprach sich hingegen für eine Ausweitung der Meldepflicht aus. Der Gesetzentwurf könne nur der Anfang sein. Knitsch plädierte für eine grundsätzliche Zulassungspflicht von Futtermittelherstellern. Berlins Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher will zusätzlich noch den Strafrahmen überprüfen. Verstöße gegen die Meldepflicht gelten derzeit nur als Ordnungswidrigkeit.
roRo (mit hib)