Getreide 2018: Niedrige Preise und hohe Kosten
Landwirtschaft
EU-Getreidefläche 2018 stabil
Der Bauern- und Genossenschaftsverband Copa Cogeca hat in Brüssel die ersten Daten über die Getreideanbaufläche für die Ernte 2018 veröffentlicht. Generell produzieren die Landwirte europaweit unter gestiegenen Kosten und niedrigen Preisen.
Die Getreidefläche liegt mit einem leichten Minus von 1,4 Prozent bei stabilen 54,9 Millionen Hektar in den 28 EU-Mitgliedsländern. Die Anbaubedingungen im Herbst schwankten zwischen einer Trockenheit auf der iberischen Halbinsel und nassen Bedingungen in Nordeuropa. Dennoch wird die Ernte 2018 höher als die Nachfrage sein, schätzt Max Schulman, Vorsitzender der Getreide-Arbeitsgruppe. Zum sechsten Mal in Folge. Damit fielen die Erzeugerpreise aber unter die Produktionskosten. Die Betriebe müssen nach Einsparpotenzialen suchen. Für importierte Düngemittel sollten die Einfuhrzölle gesenkt werden.
Auch die Versorgung bei Ölsaaten sieht weltweit wegen hoher Lagerbestände und Ernten gut aus. Die 28 EU-Länder bauen auf rund 11,78 Millionen Hektar Ölsaaten an. Ebenfalls ein leichtes Minus von 0,2 Prozent zum Vorjahr. Aus Ölsaaten wird beispielsweise Biodiesel hergestellt, der auch von Argentinien preiswert in die EU gelangt. Der Ölsaatenexperte Mike Hambly fordert Strafzölle für argentinischen Biodiesel.
Stabil bleibt auch der Anbau von Eiweißpflanzen mit rund 1,1 Millionen ha. Ein leichtes Minus von 0,4 Prozent resultiere aus dem Bann von Pflanzenschutzmitteln auf ökologischen Vorrangflächen, die mit Leguminosen bebaut sind. Hambly erwartet von der Ende des Jahres vorzustellenden Eiweißstrategie der EU einen positiven Effekt für den heimischen Anbau. Diese haben gegenüber importiertem Futter ökologische Vorteile, erhöhen die Biodiversität auf den Feldern und verbessern die Bodenqualität.
roRo