Getreide wichtig für E10

Landwirtschaft

Getreide wichtigster Rohstoff für Bioethanolproduktion

Die Probleme bei der Einführung von E10 an den Tankstellen könnten sich auch auf den Verbrauch von Getreide auswirken. So ist Getreide nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Deutschland der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Bioethanol. Seit Dezember wird Bioethanol bis zu einem Anteil von zehn Prozent dem Benzin beigemischt.

Bereits 2010 wurden rund 1,54 Millionen Tonnen Getreide versprittet, das waren zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Weizen dominierte mit einem Anteil von 38 Prozent, gefolgt von Roggen mit 33 Prozent und Gerste mit zwölf Prozent. Beim Blick auf die benötigten Anbauflächen für die einzelnen Getreidearten zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Während für Weizen, Gerste und Mais weniger als fünf Prozent der hiesigen Anbaufläche für die Biosprit-Herstellung benötigt wird, sind es bei Roggen immerhin rund 18 Prozent. Insgesamt belief sich der Flächenverbrauch auf rund 230.000 Hektar, das entsprach etwa 3,5 Prozent der gesamten Getreidefläche in Deutschland.

An die Einführung von E10 knüpfte sich die Erwartung, dass die Nachfrage nach Getreide für die Biokraftstoffproduktion spürbar zunimmt. Schätzungen gingen bislang von einem mittelfristig um bis zum 1,5 Millionen Tonnen steigenden Bedarf an Getreide aus. Angesichts der aktuellen Diskussion um E10 stehen diese Prognosen jedoch wieder auf sehr wackeligen Füßen. Bezogen auf den Gesamtverbrauch von Getreide hat der Einsatz im Ethanolsektor bislang ohnehin nur eine geringe Bedeutung – lediglich vier Prozent des in Deutschland verbrauchten Getreides entfiel 2010 auf die Biokraftstoffproduktion, so die AMI.

Zwar trägt der wachsende Bedarf der Bioethanolproduktion zu einer Intensivierung des Wettbewerbs um den Rohstoff Getreide bei, der Einfluss auf die Preisentwicklung und das Inlandsangebot ist bislang jedoch gering. Schließlich wird in Deutschland mehr Getreide produziert als verbraucht. Das spiegelt sich meist auch in den hohen Exporten wider.

AMI

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