Großartiges Rübenjahr
Landwirtschaft
Rübenkampagne wird verlängert
Die niedersächsischen Rübenbauern sind seit einer Woche in der Kampagne. „Die bisherigen Proberodungen liegen deutlich über dem mehrjährigen Mittelwert“, sagte Dirk Wollenweber dem Landvolk Pressedienst. Die Rüben konnten in diesem Jahr früh gedrillt werden und das Wetter war optimal. „Die Rübe mag eher 15 Grad als 30 Grad, dann ist sie am produktivsten.“ Zwei Erntemonate und 130 Kampagnentage sind aber noch zu früh zum Jubeln.
Die Kollegen im Rheinland starteten am Montag mit ihrer Rübenkampagne. Der Rheinische Rübenbauer-Verband rechnet mit durchschnittlich 80 Tonnen Rüben je Hektar. Die Zuckerfabriken im Rheinland müssen zudem mit einer Anbauerweiterung von fünf Prozent fertig werden.
Das Nadelöhr in der Kampagnenzeit ist die Zuckerfabrik. Die Nordzucker AG hat deshalb feste Liefertermine mit den Bauern vereinbart. Solange werden die Rüben am Feldrand in großen Mieten gelagert, von wo sie später von der so genannten Lademaus auf große Anhänger oder den Lkw verladen werden. Frühfrost wird zu dieser Jahreszeit wegen der langen Rübenkampagne bis Mitte Februar durchaus erwartet. Manche Bauern schützen die Rübenmieten daher mit einem Vlies. Die Vliesabdeckung erfolgt im Rheinland überwiegend maschinell und überbetrieblich durch Maschinenringe und Lohnunternehmen. Nur gelegentlich machen das die Rübenbauern selbst. Das Vlies wird ihnen kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Die Zuckerfabriken laufen jetzt auf Hochtouren. Die Nordzucker AG hat den Ablauf so geplant, dass täglich 10.000 Tonnen Rüben ankommen. In Uelzen sind es sogar 18.000 Tonnen. Landesweit werden täglich bis zu 80.000 Tonnen Rüben in Niedersachsen verarbeitet.
Landwirte, die bis zum 01. Oktober anliefern bekommen einen Frühlieferausgleich und für die Lieferungen im Dezember und Januar einen Spätlieferausgleich auf Grund der Lagerverluste. Wer aber mehr erntet als geplant, der bekommt jedoch nur einen kleinen Bonus. „Sie werden nicht so gut bezahlt wie die Quotenrüben, verursachen jedoch auch keine Kosten“, sagte Helmut Meyer, Vizepräsident des Landvolks in Niedersachsen.
roRo