Großbritannien erwartet weitere Frühjahrstrockenheit
Landwirtschaft
Wasserdefizite können auch bei durchschnittlicher Winterniederschlag
Ende der vergangenen Woche diskutierte die britische Umweltbehörde die Voraussagen über die kommenden Winterniederschläge. Die nationale Arbeitsgruppe zur Trockenheit kommt auf der Basis der Wasserverbände zu dem Schluss, dass selbst durchschnittlicher Niederschlag im Herbst und kommenden Winter die Wasserdefizite aus dem Jahr 2022 nicht überall ausgleichen könne.
Unter dem Vorsitz von Sir James Bevan fasst die Arbeitsgruppe die Gefahr ins Auge, dass die Trockenheit bei unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen im Frühjahr und Frühsommer 2023 anhalten wird. Die am meisten von der Trockenheit gefährdeten Regionen befinden sich im Südwesten, Südosten, im Osten und Yorkshire sowie in den Midlands. Doch selbst bei ausreichendem Niederschlag brauchen die Ökosysteme eine längere Reaktionszeit, um die Trockenheit aus dem Jahr 2022 zu überwinden, teilte die Umweltagentur am Wochenende mit. Immerhin zeigt der zur Sitzung veröffentlichte Wasserbericht, dass erstmals nach sechs Monaten, der September in ganz Großbritannien seine durchschnittliche Regenmenge erreicht hat. Da allerdings die Böden ausgetrocknet sind, habe das nur sehr geringe Effekte auf die Ökosysteme. Nicht nur die Grundwasserpegel sind niedrig, auch die Flüsse weisen aktuell sehr niedrige Wasserstände auf.
Für die Landwirte könnten die Negativeffekte durch die Trockenheit 2022 bis über den Vegetationsbeginn 2023 hinaus auftreten. Die Wasserverbände sollten ihre Dürreaktionspläne aktualisieren und die Infrastrukturen ertüchtigen, um nicht nur den Landwirten ausreichend Wasser zur Verfügung zu stellen. Die Umweltagentur selbst will ihre Vergabe der Wassernutzungslizenzen und überregionale Übertragungsrechte überprüfen.
Roland Krieg
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