Großbritannien zahlt HAPAI-Entschädigung früher

Landwirtschaft

London reagiert auf Geflügelpest 2022

Mit mehr als 200 Fällen von Geflügelpest (Hochpathogene Aviäre Influenza – HAPAI) in diesem Jahr hat Großbritannien den  größten Ausbruch der Krankheit zu verzeichnen gehabt. Ende Oktober hat die Politik darauf reagiert und will Geflügelhaltern den wirtschaftlichen Druck vom Betrieb nehmen.

Zum einen wird die Entschädigung früher gezahlt. Sie fließt nicht mehr nach Keulung der Tiere, sondern bereits zu Beginn, wenn die Zahl der zu keulenden Tiere feststeht. Das soll den Betrieben die Liquidität für die Übergangszeit sicher stellen. Das Landwirtschaftsministerium teilt weiterhin mit, dass Mäster von Truthähnen, Enten und Gänsen bei früheren Schlachtterminen unterstützt werden, um das Fleisch tiefgefroren zu lagern und in der Zeit zwischen dem 22. November und dem 31. Dezember zu verkaufen. Damit vermeiden die Betriebe mögliche Keulungen und bekommen Vermarktungssicherheit für das Weihnachtsgeschäft. In Großbritannien werden jährlich rund elf Millionen Puter geschlachtet. Zwei Drittel davon zum Weihnachtsgeschäft.

Mitte Oktober wurde ganz Großbritannien als Präventionszone gegen HAPI ausgerufen. Für alle Geflügelhalter, gewerblich, Hinterhofhaltung oder Halter von Geflügel als Haustiere sind verpflichtet, strenge Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Schutzkleidung und Desinfektion nach Kontakt mit Geflügel sind Pflicht, wie auch die Dokumentation von Sterbezahlen sowie die Zu- und Abgänge im Tierbestand.  Die Stallungen müssen eingezäunt sein und selbst Wassergeflügel darf keinen Zugang mehr zu Teichen oder Gewässern erhalten.

Die Chefveterinärin Christine Middelmiss berichtet von großen Fallzahlen bei gewerblichen Geflügelhaltern und bei Hinterhofhaltungen. Zu Beginn des Einflugs von Zugvögeln sei keine Entspannung der Seuchensituation in Sicht. Geflügelmessen sind bis auf weiteres nicht mehr erlaubt.

Roland Krieg

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