Große Mengen Leinsamen im Handel

Landwirtschaft

GVO-Leinsamen in großen Mengen verbreitet

Zunächst klagten die Großbäckereien über den in Europa fälschlich gehandelten gentechnisch veränderten Leinsamen aus Kanada. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg (CVUA), das vor rund zwei Wochen die ersten Ergebnisse lieferte, hat seine Beprobung intensiv fortgeführt.
In 26 von 45 Proben aus konventioneller Ware, das entspricht 58 Prozent, und in vier von insgesamt neun Proben unbekannter Herkunft wurden spuren von gentechnisch verändertem Leinsamen festgestellt. Die Menge beläuft sich auf 0,05 bis einem Prozent Anteil. 15 bisher untersuchte Proben aus dem ökologischen Anbau wiesen keine Spuren gentechnisch veränderten Leinsamens auf, teilte das CVUA am Donnerstag mit. Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk: „In Baden-württemberg haben wir die Untersuchungen weiterhin auf die Rohware konzentriert, da der Leinsamen in Enderzeugnissen als Zutat wie zum Beispiel in Müsli oder in Backmischungen in sehr geringen Anteilen erhalten ist. Wir setzen bei den Untersuchungen bei den Quellen an, um so bereits die Produktion mit gentechnisch verändertem Leinsamen zu unterbinden.“ Hauk wies darauf hin, dass keine gesundheitliche Gefahr von dem Leinsamen ausgehe. Bei beanstandeter Rohware werden die betroffenen Teilpartien zurückgerufen, ein Verarbeitungsverbot ausgesprochen und vernichtet.

Unterschiedliche Praxis bei der Veröffentlichung
Während Zahlen wie „26 von 45 Proben“ zwar anschaulich beschreiben, wie oft Leinsamen gefunden wurde, sagen sie nichts darüber aus, welches Volumen dahinter steckt. Baden-Württemberg ist mit diesen Zahlen an die Öffentlichkeit gegangen, während Nordrhein-Westfalen keine offizielle Meldung versendet. Dabei hat die WAZ-Gruppe in dieser Woche herausgefunden, dass alleine in NRW rund 70 Tonnen dieses Leinsamens sicher gestellt wurden. Ein Ministeriumssprecher begründete das Schweigen gegenüber der Öffentlichkeit mit den Worten: „Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.“

roRo

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