„Grüne Kohle“ aus feuchter Biomasse
Landwirtschaft
Hydrothermale Carbonisierung feuchter Biomasse
Die Hochschule Ostwestfalen-Lippe baut am Standort Höxter ein Zentrum für Hydrothermale Carbonisierung (HTC-Verfahren) auf. Mit diesem physikalisch-chemischen Verfahren kann feuchte Biomasse, wie organische Reststoffe aus der Biotonne in eine braunkohleähnliche Substanz überführt werden. Auch Klärschlämme eignen sich nach Angaben von Forschungsleiter Prof. Hans-Günter Ramke bestens.
Exothermer Prozess
Nach dem Start des Umwandlungsprozesses wird ein Überschuss an Reaktionswärme frei. Dieser eigentlich schon seit 100 Jahren bekannter Prozess wird nun genutzt, indem die entstehende Wärme für weitere Verarbeitungsschritte genutzt werden kann.
Ein Vorteil des HTC-Verfahrens liegt darin, dass feuchte Biomasse ohne Trocknung direkt in Kohle umgewandelt werden kann. Organische Schadstoffe, wie in Klärschlämmen von Chemiebetrieben vorkommen, oder eventuelle Pharmarückstände im Klärschlamm von Krankenhäusern sollen durch die thermische Behandlung gänzlich beseitigt werden.
Die Biokohle kann als Energieträger zur Ergänzung anderer Brennstoffe thermisch genutzt oder als Bodenverbesserer eingesetzt werden. In einem Verbundprojekt mit Agrarwissenschaftlern geht Prof. Ramke dieser Frage nach.
Lesestoff:
www.hs-owl.de/fb8/fachgebiete/abfallwirtschaft
Energieagentur.NRW (innovation & energie 1/2010) / roRo