Grünlandfraß

Landwirtschaft

Grünlandumbruch gleicht Ackerflächenverlust aus

Auf dem Deutschen Bauerntag in Koblenz hat der Deutsche Bauernverband (DBV) die Aktion gegen Flächenfraß mit einer Verbrauchsuhr auf seiner Internetseite gestartet. In den letzten 20 Jahren wurden in Deutschland rund 800.000 Hektar Land in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt. Das entspricht der Ackerfläche der beiden Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland.
Nach Berechnungen von Cornelia Behm, Sprecherin für Ländliche Entwicklung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, holen sich die Ackerbauern das Land, das sie an Siedlungsflächen verlieren, durch Grünlandumbruch wieder zurück. Der Verlust betrifft also mehr das für die Kulturlandschaft und für den Klimaschutz wertvollere Grünland.

Ackerfläche leicht gestiegen

Zwischen 2003 und 2010 nahm die im Rahmen der Agrarbeihilfeanträge erfasste, nicht als Grünland genutzte Agrarfläche – überwiegend Ackerland – um 58.000 Hektar von 12,072 Millionen auf 12,13 Millionen Hektar zu, erklärte Behm am Donnerstag. Diese Zunahme entspricht etwa den 49.500 Hektar an Dauerkulturflächen, die 2008 zusätzlich in die Statistik eingegangen sind. Demnach bleibe die Ackerfläche nahezu konstant. Hingegen hat im gleichen Zeitraum die Grünlandfläche abgenommen. Und zwar um 240.000 Hektar von 5,024 Millionen auf 4,783 Millionen Hektar. Das entspricht 94 Hektar am Tag und umfasst den allergrößten Teil des täglichen Flächenverbrauches. Die Zersiedlung des Landes gehe vor allem zu Lasten des Grünlandes, so Behm.
„Von einem Verlust an Ackerland kann in Deutschland in den letzten Jahren keine Rede sein. Der Eindruck, dass die Zersiedlung unserer Landschaft zu Lasten des Ackerlandes geht, ist völlig falsch“, so Behm weiter.

roRo

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