Grundwasserspiegel in MV sinkt

Landwirtschaft

Wasserressourcen in MV werden stärker beansprucht

Das Grundwasserdargebot in Mecklenburg-Vorpommern nimmt ab. Das belegen Messungen in den verschiedenen Grundwasserleitern an über 680 Messpunkten im Land sowie in der Lysimeteranlage in Groß Lüsewitz, in der seit etwa 50 Jahren Daten zum Sicker- und Grundwasser erhoben werden. Grund für die Negativentwicklung ist der Klimawandel mit steigenden Temperaturen und damit höheren Verdunstungsraten.

Die Ergebnisse werden auf einem Symposium des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie am Mittwoch diskutiert.

Umweltminister Till Backhaus machte in seinem Grußwort deutlich: „Der Landesregierung ist es ein zentrales Anliegen, die Wasserversorgung und im Besonderen die Trinkwasserversorgung im Land zu erhalten und für nachfolgende Generationen zu sichern. M-V entwickelt daher – parallel zur Nationalen Wasserstrategie des Bundes – eine spezifische Wasserstrategie für unser Land. Ziel ist es, diversen Problemlagen für die Zukunft zu begegnen, sei es Hochwasser, Starkregen oder Niedrigwasser. Vor allem die Sicherung von ausreichendem und sauberem Wasser hat Priorität. Für die Trinkwasserversorgung hat die Landesregierung zusammen mit zahlreichen Akteuren in 2022 eine Trinkwasserschutzkonzeption entwickelt. Eine Änderung des Landeswassergesetzes wird in 2023 auf den Weg gebracht.“

In anderen Regionen werden tiefer gelegene Grundwasserleiter erschlossen. Das ist in Mecklenburg-Vorpommern nicht möglich, weil die Süß-Salzwassergenze in Vorpommern und in nördlichen Regionen bei maximal 100 Meter Tiefe liegt. Die jährliche Grundwasserneubildung liegt bei rund 2,83 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Ein Großteil fließe aber über die Vorfluter in die Nord- und Ostsee ab, so dass am Ende nur 30 Prozent der Grundwasserneubildung für die Nutzung zur Verfügung stehen. Das sind immerhin 850 Millionen Kubikmeter und das Zehnfache des Trinkwasserbedarfes.

Was sich gut anhört wird durch den Klimawandel geschmälert. Höhere Temperaturen erhöhen auch die Verdunstungsraten. Wenn es denn regnet, ist es häufig Starkregen, der über die ausgetrockneten Böden in die Oberflächengewässer abfließt. Ziel ist daher, das Wasser in der Landschaft zu halten. Die Nasslandwirtschaft kann dabei eine Rolle spielen, wie auch kontrollierte Drainung und reduzierte Entwässerung über Gräben.

Gleichzeitig ist die Entnahme von Grundwasser in den vergangenen 20 Jahren angestiegen. Der Trinkwasserkonsum nahm landesweit zwischen 2007 und 2019 von 127 auf 178 Millionen Kubikmeter zu. Zwar sinke der Bedarf an Trinkwasser, aber in der Landwirtschaft ist die Entnahme zur Bewässerung im gleichen Zeitraum um drei Prozent angestiegen – und meldet weiteren Bedarf an.

roRo

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