Guinea rettet Cassavasorten
Landwirtschaft
Cassava von genetischer Erosion bedroht
Der Begriff genetische Erosion beschreibt den Prozess einer ärmer werdenden genetischen Vielfalt bei Pflanzen oder Tieren, die aufgrund ihrer geringen Population sowieso nur noch ein schmales genetisches Fundament aufweisen. Das passiert, wenn die Überlebenden keine Chance haben, sich mit der vorhandenen Population zu kreuzen. Dann stirbt ein Chromosomensatz unwiederbringlich aus.
Ab in die Genbank
In Guinea sind besonders sieben lokale Sorten Cassava vom Aussterben bedroht. „Vor allem, seit Cassava als Klon weiterverbreitet wird“, klagt Paul Ilona, Leiter der Versuchsabteilung des IITA, der Agricultural Research for Development in Africa.
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Zusammen mit dem Institut de Recherche Agronomique de Guinee (IRAG) haben sie in der Region Conakry 73 lokale Cassavasorten gesammelt und werden in Nigeria in einer Genbank aufbewahrt.
Das Wurzelgemüse Cassava ist ein der Hauptnahrungsmittel in Afrika und dient als Nahrungspuffer bei schlechten Ernten. Die lokalen und modernen Cassavasorten bilden zusammen einen robusten Genpool der Zukunft und sollte nicht durch das Verschwinden der lokalen Sorten geschmälert werden. Gerade sie können Gene enthalten, die den Herausforderungen des Klimawandels und der Nahrungssicherheit gewachsen sind.
Die Pflanzensammlung ist nach Angola, Togo und Benin die vierte, die IITA durchführt. Das Sammeln geschieht im Rahmen der 2004 verabschiedeten International Treaty on Plant Genetic Resources for Food and Agricultural. Zur Aufgabe gehört auch das Bewahren von regionalen Bananen, Bohnen und Sojabohnen.
Lesestoff:
www.iita.org
roRo; Foto: iita