Guter Start der Weinlese

Landwirtschaft

Weinberge trotz Trockenheit in gutem Zustand

In Deutschland hat die Weinlese begonnen. Die ersten Trauben haben einen sehr guten Reifegrad, erklärt das Deutsche Weininstitut (DWI). Für Federweißen werden Rebsorten wie Bacchus, Solaris und Ortega geerntet. Anfang bis Mitte September beginnt voraussichtlich die Hauptlese für die Weinbereitung.

Die Weinberge sind trotz der großen Hitze und Trockenheit in diesem Sommer in einem guten Zustand. Die Wurzeln der Reben reichen bis zu zehn Meter tief in den Boden und können auf Wasserreserven zurückgreifen, erklärt das DWI. Allerdings gibt es je nach Niederschlagsverteilung, Bodenbeschaffenheit und Alter der Reben Unterschiede. Junge Reben, die nicht so tief verwurzelt sind und Anlagen auf leichten Böden mussten bewässert werden. Bei stark gestressten Reben haben die Winzer den Ertrag frühzeitig reduziert.

Ein Vorteil der Trockenheit ist, dass die Winzer in diesem Jahr kaum Probleme mit Krankheiten hatten. Die Mostgewichte entwickeln sich ebenfalls gut. Die Beeren sind wegen des geringen Wasserangebots kleiner geblieben. Die Auswirkungen auf die Erntemengen werden aber voraussichtlich gering sein, da der sehr gute Fruchtansatz in diesem Jahr das Defizit zum Teil ausgleicht. Entscheidend werden Witterung und Wasserversorgung in den kommenden Tagen und Wochen sein.

Federweißer, auch Bitzler, Sauser oder Rauscher genannt, ist ein Traubenmost auf dem Weg zum Wein. Er schmeckt ideal, wenn sich Süße, Alkohol und Fruchtsäure im Gleichgewicht befinden. Dann liegt der Alkoholgehalt bei etwa fünf Volumenprozent. Sein Name ist auf die Hefen zurückzuführen, die im Glas wie winzige Federchen tanzen. Sie sind auch für das leichte Prickeln des Weins verantwortlich. Das Geschäft mit dem Wein ist für viele Weingüter ein wichtiger Wirtschaftszweig. Allein in Rheinland-Pfalz werden jedes Jahr laut DWI zwei Millionen Liter Federweißer verkauft.

Heike Kreutz, www.aid.de

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