H5N5-Virus im Putenbestand

Landwirtschaft

Schleswig-Holstein findet H5N5-Virus

Am vergangenen Samstag sind in einem Putenstall im Landkreis Steinburg (Schleswig-Holstein) erste Puten verendet. Binnen 48 Stunden war die Hälfte der 3.400 Puten tot. In einer zweiten Haltung wurden mit gleichen Symptomen verendete Puten am Montagmorgen gefunden. Insgesamt werden aus den beiden Haltungen bis Dienstag früh 18.400 Puten gekeult.  

Nach Angaben des Ladnwirtschaftsministeriums handelt es sich allerdings nicht um den seit Herbst grassierende H5N8-Subtypus, sondern um H5N5. Damit wurde dieser Subtyp das erste Mal in einem europäischen Nutzgeflügelbestand festgestellt. Vereinzelt nachgewiesen wurde er bereits bei Wildvöglen in den Niederlanden, Montenegro, Italien und Kroatien. In der Nähe von Brunsbüttel wurde eine verendete Nonnengans mit dem Subtyp H5N5 gefunden.

Das Internationale Veterinäramt OIE hatte bereits am 16. Dezember diesen Subtypen als mögliche Vermischung von H5N8-Typen mit niedrigpathogenen  Influenza-Typen ermittelt, die in Wildvögeln sehr weit verbreitet sind. Das folgt einem Szenarium des Auftritts von H5N8 in Südkorea im Jahr 2014. Dort entstanden innerhalb kürzester Zeit die beiden Mischformen H5N1 und H5N2 [1].

Infektionen des Menschen mit HPAIV H5N5 sind bislang nicht bekannt.

Lesestoff:

[1] US-Center for Disease Control and Prevention CDC: https://wwwnc.cdc.gov/eid/article/21/2/14-1268_article

Roland Krieg

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